Samstag, 16. Mai 2009

Grüße aus Buea

Hallo,

nun sind schon wieder 4 Wochen seit meinem letzten Blogeintrag vergangen. Die Zeit fliegt nur so dahin und fast 2/3 meiner Zeit in Kamerun ist schon vorbei. Viel neues gab es nicht in den vergangenen Wochen nicht.
Das Fußballturnier ist mit einiger Aufregung im Endspiel zu Ende gegangen. Nach einer zweifelhaften Schiedsrichterentscheidung haben beide Mannschaften mit dem Spielabbruch gedroht, sofern die Entscheidung zu ihren ungunsten ausfällt. Schließlich hat BB United nachgegeben und das Spiel konnte weitergehen. Doch nach der nächsten (diesmal korrekten) Elfmeterentscheidung des Schiedsrichters für BB United ist das andere Team Bokova ausgerastet, es kam zu Tumulten, das Tor wurde auseinandergenommen und das Spiel abgebrochen. Bei einem Unentschieden hat BB United das Spiel gewonnen. Obwohl das Fußballturnier nur zu einem sehr kleinen Teil in die Gesamtwertung einfloss, in der die Themendiskussionen, die Reinigungskampagne und das Cooperative farming den größten Teil ausmachten. Trotzdem spiegelte letztlich die Platzierung der vier Fußballmannschaften auch die Gesamtplatzierung der einzelnen Mannschaften wieder.
Neben diesem kleinen Fußballturnier spielte hier natürlich auch die Champions League eine große Rolle. Die Spiele von Barca habe ich beide in einer kamerunischen Bar gesehen, in denen sich halb Kamerun für die wichtigen Fußballspiele gibt. Neben vereinzelten Chelsea Fans gab es eine gewaltige Übermacht von Chelsea Fans. Das Rückspiel war extrem spannend und nach dem 1:0 für Chelsea wollte nach 90 Minuten kaum nach einer an ein Weiterkommen des FC Barcelona glauben. Als dann in der Nachspielzeit der FC Barcelona, doch noch den Ausgleich und damit das Weiterkommen schaffte war hier die Freude ungebrochen. Auf den Straßen liefen die Fans mit Barcelona und Kamerun Flaggen herum und grölten vor Freude. Es war als hätte das Nationalteam einen unglaublichen Sieg errungen. Dabei war es alleine eine Clubmannschaft, die allein aufgrund von Eto’o fast den Status einer Nationalmannschaft hat. Es ist einfach unglaublich und ich bin auf das Finale Ende Mai gespannt.
Anfang Mai (also auch schon wieder 2 Wochen her) sind Lisa, Linn und Chloé die drei Internshipstudenten von der Universität in DenHaag zurückgeflogen,, sodass wir hier nun nur noch drei Freiwillige sind. Der Abschied war traurig. Wir hatten hier gemeinsam eine schöne und lustige Zeit. Nun ist es hier wieder deutlich ruhiger. Unser Chef hat uns aber schon wieder von neuen Freiwilligen erzählt, die kommen wollen, sodass wir hier sehr bald wieder deutlich mehr Freiwillige sein werden. Anfangs hätte ich nie gedacht, dass ich hier so viele Abschiede miterlebe. Doch da UAC so viele Freiwillige hat, von denen die meisten nur um die 3 Monate bleiben, muss man sich damit arrangieren.
Arbeitsmäßig hat nach dem Fußballturnier das School on Wheels Projekt wieder angefangen, wobei wir Freiwilligen dabei deutlich dezimiert sind.
Ansonsten hat auch in der Schule wieder der Deutsch- und Computerunterricht, wenn auch unregelmäßig, stattgefunden. Gerade beim Computerunterricht gab es das Problem, dass einer der Busse Altersschwäche gezeigt hat und damit die Kinder immer mindestens 20 Minuten zu spät waren, sodass sich der Unterricht nicht mehr gelohnt hat. Doch dieses Problem sollte seit gestern gelöst sein, da UAC zwei nagelneue Kleinbusse vom Typ Toyata Hiace bekommen hat und damit nun 4 Kleinbusse für den Transport der Kinder zur Verfügung stehen.
Inzwischen geht es in der Schule in die Schlussphase des Schuljahres und damit verbunden gibt es auch viele Tests und Prüfungen. Gerade für die Schüler der 6. Klasse, die dieses Jahr ihren Grundschulabschluss machen, gibt es ein anstrengendes Lernprogramm, bei dem sie bis in den späten Nachmittag in der Schule sitzen, damit sie die zentralen Abschlussprüfungen gut meistern können.
Im Sportunterricht haben diese zentralen Prüfungen bereits stattgefunden. Über 400 Schüler aus der Umgebung haben sich dabei im Station eingefunden. Anfangs schien die Organisation ganz gut zu klappen, auch wenn immer nur 9 Schüler gleichzeitig die Prüfungen absolvieren konnten. Angefangen wurde mit Sprint und Kugelstoßen, was allein schon ziemlich lange gedauert hat. Am Nachmittag ging es mit dem Hochsprung weiter, der noch länger dauerte, weil jeweils nur ein Schüler gleichzeitig springen konnte und bei einem erfolglosen Sprung ein neuer Versuch möglich war bzw. andernfalls die gleiche Prozedur mit der nächsten Höhe weiterging. Schließlich wurde, damit es schneller ging, den Schülern nur noch ein Versuch zugestanden und aus Zeitmangel die Disziplinen Gymnastik und Ausdauer ganz aus dem Programm gestrichen worden. Von den eigentlich zentralen Prüfungen in ganz Kamerun ist zumindest hier nicht viel übriggeblieben. Nach dieser chaotischen Organisation gab es später zumindest später die freudige Nachricht, dass alle Schüler von der Jamadianle Schule die Prüfung erfolgreich bestanden haben.
Nach dieser Sportprüfung stehen nun noch die zentralen schriftlichen Fächer auf dem Programm, ehe es Anfang Juni eine Graduationszeremonie gibt und es anschließend in die Ferien geht. Wie mein Ferienprogramm aussieht, weiß ich noch nicht genau, es soll aber zumindest eine zeitlang ein Ferienprogramm geben.
Das Wetter scheint sich leider unaufhaltsam in Richtung Regenzeit zu bewegen und es regnet mehr und mehr. Teilweise schon jeden Tag. Damit verbunden sind auch vermehrt Stromausfälle, während es auf der positiven Seite zumindest etwas öfter fließendes Wasser gibt. Trotz des vermehrten Regens, hatten wir letzten Sonntag ein Riesenglück mit dem Wetter und sind nach langer Zeit endlich mal wieder nach Limbe zum Strand gekommen. Die Sonne schien unaufhaltsam und die Sicht war klasse. Man hat die Vulkaninsel Bioko mit der Hauptstadt von Äquatorialguinea sehr gut gesehen. Die Wellen in Limbe waren mir an diesem Tag allerdings ein bisschen zu groß. Zum Surfen waren sie genial, doch für mich waren sie zu stark und ein, zweimal mit den Wellen mitgerissen zu werden war genug für mich. Aber der Strandtag war super und endlich mal wieder etwas anderes als den ganzen Tag in Buea rumhängen. Ich hoffe, dass es auch trotz Regenzeit, noch einige Möglichkeiten gibt den Strand in Limbe zu genießen.


Das war’s erstmal von hier. Wie gesagt großartig neues gibt es hier nicht.
Vielleicht ist es zu Hause spannender, zumindest in der Bundesliga scheint dies der Fall zu sein :-)
Viele Grüße
Jannik

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