Montag, 24. November 2008

Fotos von der Fahrt nach Douala

Hier nun noch ein paar Fotos, die ich auf der Fahrt von Douala nach Buea aufgenommen habe.

Am Straßenrand in der Vorstadt von Douala Bonabéri

Die häufig anzutreffenden Container am Straßenrand, in denen alles Mögliche verkauft wird.

Ein kleiner Unterstand, die man ebenfalls häufig am Straßenrand antrifft. Dort werden ebenfalls verschiedene Dinge, häufig frisches Obst verkauft.

Werbetafel am Straßenrand für eines der hier erhältlichen Biere

Am Straßenrand in Mutengene. In kleinen Hütten werden die verschiedensten Dinge verkauft. Häufig gibt es kleine Tante Emma Läden, bei dem man vom Waschmittel bis zur Schokolade und Kakaopulver sehr viele Dinge des täglichen Bedarfs bekommt.

Mein Wochenende in Douala

Hi,

Direkt nach dem Mittagessen am Freitag haben wir uns auf den Weg nach Douala gemacht. An der Hauptstraße von Buea haben wir (Mauro, Mauros Schwester, Advice, Lea und ich) direkt ein Auto gefunden, was uns für 2000 CFA (3,05 Euro) nach Douala gefahren hat. Da wir insgesamt sechs Personen waren, wurde es in dem Auto auf der Rückbank sehr eng. Damit die Polizei nicht direkt sieht, dass in dem Auto formal einer zuviel sitzt, sollten wir uns zu viert auf die Rückbank setzen, was wirklich extrem eng war und jegliche Bewegung unmöglich machte. Trotzdem kamen wir in eine Polizeikontrolle (meine erste), in der ich das erste Mal die Kopie meines Ausweises brauchte. Probleme gab es nur wegen dem angeblich überladenen Auto, obwohl für kamerunische Verhältnisse eher eine Person zu wenig im Auto saß. Doch nach einer kurzen Zeit, nachdem wahrscheinlich ein Geldschein den Besitzer gewechselt hat, konnte es weiter gehen. Mit erreichen des Vorortes Bonabéri von Douala, wird der Straßenbelag deutlich schlechter. In der Teerstraße befinden sich große Schlaglöcher und teilweise ist statt Teer nur noch trockener und staubiger Sand mit Steinen vorhanden. Je weiter man nach Douala kommt, desto dichter wird der Verkehr. Die Straßenränder werden gesäumt von großen Fabriken, Lagerhallen und parkenden bzw. schrottreifen LKWs und Kfzs. Unter anderem wirbt ein am Straßenrand stehender LKW von Rewe für frischen Genuss und auf der Straße fährt ein Kleintransporter vom Rugbyclub Leipzig. Wenn diese Autos nicht mehr zu reparieren sind, werden sie „ausgeschlachtet“ und die Skelette rosten in der Landschaft vor sich hin, was immer wieder zu Bildern wie diesem führt, welches ich auf dem Weg von Douala nach Buea aufgenommen habe:

In Douala können wir die nächste in der Wohnung von Advice Schwester verbringen. Nach einem kurzen Zwischenstopp in der Wohnung, wo wir uns frisch machen. Fahren wir zu einer Bar, wo man direkt über dem Meer sitzt und sein Bier genießen kann. Danach fahren wir wieder in die Stadt wo wir uns an einem belebten Platz zum Fisch essen niederlassen. Überall stehen und laufen die fliegenden Händler herum, die Taschentücher, Zigaretten, Kaugummis, Kleidung, Kunst, Schuhe und vieles mehr verkaufen. Nach dem leckeren Fisch geht es erneut zurück zur Wohnung, wo wir uns erneut etwas erfrischen. Das Wetter in Douala ist wirklich kaum auszuhalten (sehr heiß, feucht und schwül) und man ist schon direkt nach der Dusche erneut verschwitzt. Gegen 23:30 Uhr fahren wir dann in den Maxim Club. Dort sind wir fast die ersten und die Tanzfläche ist noch ganz leer. Angenehm sind dort allerdings die Temperaturen, da die Klimaanlage gute Dienste verrichtet. Mit der Zeit füllt sich auch der Club und wir trinken Whisky mit Cola. Genauso wie im Nightclub in Limbe war die Tanzfläche rundherum mit Spiegeln umgeben. Bis etwa 3:30 Uhr haben wir mit einigen Freunden von Mauro dort gefeiert, ehe wir noch in einen anderen Nightclub gefahren sind. Gerade beim verlassen des ersten Clubs kommt es zu einem Stromausfall und für eine kurze Zeit (bevor der Generator angemacht wird) ist es dunkel und ruhig. In dem anderen Nachtclub verbringen wir dann noch die Zeit bis 6 Uhr morgens. Bis dahin hat sich der Club schon entsprechend geleert. Auffallend ist wieder einmal, dass in den beiden Nightclubs erstaunlich viele „Weiße“ sind. Nach einer kurzen Nacht ist der Samstag mehr ein Tag zum rumhängen und erholen. Gegen Mittag gibt es ein gutes Frühstück und am Nachmittag fahren wir mit Adivce zum Happy Sport und Loisirs, einem Freizeitcenter, wo es einen Pool zum Baden und Schwimmen gibt. Das ist für dies Wetter genau das richtige, auch wenn das Wasser gerne auch etwas kühler hätte sein können. Auch war das Wasserbecken so voll, dass ein Schwimmen kaum möglich war. Am Abend haben wir noch ein schönes leckeres Abendessen bekommen, um uns dann relativ früh hinzulegen. Am späten Sonntagvormittag haben wir uns dann auf den Rückweg nach Buea gemacht. Am Startplatz der Autos angekommen wurden wir von allen Seiten nach unserem Ziel gefragt. Für 2000 CFA pro Person konnten wir ein Auto finden, dass uns nach Buea fährt. Nun heißt es warten, bis das Auto mit 6 Mitfahrern gefüllt ist. Drum herum auf dem Platz wimmelte es von Menschen, die als fliegende Händler oder von ihren Ständen aus Baguette, Taschentücher, Kekse und vieles mehr verkauften. Eng zusammengepresst ging es wieder zu viert auf der Rückbank zurück nach Buea, wo wir gegen Mittag ankamen.
Dort habe ich nach fünf Tagen ohne Internet wieder ein Cybercafe aufgesucht. Da das Cyber von UAC geschlossen hatte, bin ich zu einem anderen gegangen bei dem ich für 250 CFA (0,38 Euro) die Stunde eine vergleichsweise schnelle Internetverbindung genießen konnte. Am Montag soll nun auch die neue Verbindung im Cyber von UAC funktionieren. Ich hoffe, dass diese ähnlich schnell ist. Am Nachmittag habe ich mich noch mit Marcel getroffen und wir haben etwas gegessen und ich habe mit ihm etwas Deutsch gelernt. Damit war das erlebnisreiche und eindrucksvolle Wochenende auch schon wieder vorbei und morgen fängt der Arbeitsalltag wieder an.
Viele Liebe Grüße
Jannik

Die neunte Woche

Hey,

viel Neues gab es in der Woche nicht. Die Unterrichtsstunden und das School on Wheels Project sind inzwischen zur Gewohnheit geworden. In den Computerstunden konnten die Schüler diesmal das erste Mal ihr Wissen praktisch anwenden, in dem sie einen Satz in das Textverarbeitungsprogramm MS Word geschrieben haben. Probleme gab es dabei vor allem mit den „other keys“, wie dem Caps lock key. Ich denke durch diese erste praktische Nutzung des Computers können sie sich die verschiedenen Funktionen der Sondertasten besser merken. Leider ist es nicht möglich, die Kinder einfach mal Zeit zu lassen, um einige Sachen auszuprobieren. Ebenso wenig ist es möglich alle Kinder den ganzen Vorgang vom Anschalten, über das Starten eines Programms bis zum Ausschalten des Computers durchführen zu lassen. Dafür steht einmal nicht genügend Zeit und zweitens nicht genügend Computer zur Verfügung. Im Dezember sollen wohl 18 Computer kommen, sodass ich hoffe, dass auch die Anzahl der Computer im Computerraum aufgestockt wird.
Am Dienstag ist Mauro mit seiner Freundin und seiner Schwester, die hier ihren Urlaub verbringt, nach Buea gekommen. Damit waren wir beim School on Wheels Project am Mittwoch und Donnerstag endlich wieder in Bestbesetzung, sodass wir jeder nur noch mit den Kindern von einer Klasse arbeiten konnten, was deutlich angenehmer ist, als mit 20 Kindern aus unterschiedlichen Klassen. Verflucht war allerdings der Mittwoch in Bezug auf Schlüssel. Erst ist der Schlüssel von Mauros Raum unauffindbar verschwunden und beim School on Wheels Projekt haben wir erst den Schlüssel für den kleinen Raum bekommen. Doch auch nach dem Umtausch des Schlüssels passte dieser immer noch nur für das Schloss des kleinen Raums, sodass wir dort mit den Klassen 1 bis 3 arbeiteten, während die Kinder der Klassen 4 bis 6 den großen Raum durch die Fensteröffnungen betraten. Große Sicherheit bringt das Türschloss sowieso nicht, da es genügend große Fensterrahmen ohne Fenster oder Gitter gibt, sodass jeder ohne weiteres in den Raum „spazieren“ oder besser klettern kann. Am Ende des School on Wheels Projekts war es uns dann nicht mehr möglich das vor 1,5 Stunden geöffnete Schloss mit dem gleichen Schlüssel zu schließen. Irgendwie waren die Schlüssel an diesem Tag wie verhext. Glücklicherweise konnte ich zurück in meiner Unterkunft mein Zimmer ohne Probleme öffnen und auch Mauros Tür konnte mir entsprechendem Werkzeug mit nicht allzu großen Schwierigkeiten geöffnet werden.
Am Donnerstag hat das School on Wheels Project seinen Namen wirklich verdient. Weil in dem Raum, in dem wir normalerweise mit den Kindern arbeiten eine Versammlung stattgefunden hat, mussten wir auf den Platz davor ausweichen. Einige Bänke konnten wir aus dem Raum nutzen, doch diese reichten längst nicht aus, sodass ich mit der zweiten Klasse, sowie meine Mentorin Justine mit der 5. Klasse in dem Schulbus gearbeitet habe.
Am Abend haben wir noch mit unserem Chef Mr. Orock gesprochen, ob wir mit Mauro nach Douala fahren können, um dort seinen Geburtstag zu feiern. Eigentlich wollte er mit uns diese Woche nach Mamfe fahren, wo sich eine zweite Schule von UAC im Aufbau befindet. Da er erst Sonntag fahren wollte, wäre es für uns kein Problem gewesen mitzukommen. Doch da Mauro die Woche mit seiner Schwester in Kamerun reist, haben wir die Tour nach Mamfe verschoben und ich freue mich nun auf ein erlebnisreiches Wochenende in Douala.

Dienstag, 18. November 2008

Mein Wochenende

Hi Ihr,

Am Samstag fahren wir (wie eigentlich immer)gemeinsam mit Marcel mit Taxis und Buschtaxis zum Strand nach Limbe. Da wir diesmal nicht direkt fahren, sondern von Buea erst ein Buschtaxi nach Limbe nehmen und von dort ein Taxi zum Etisah Beach, zahlen wir diesmal nur 1100 CFA im Gegensatz zu den 2000 CFA letzte Woche. Leider versteckt sich die Sonne die meiste Zeit unter den Wolken und im Wind ist es teilweise recht frisch, sodass ich auch nur einmal ins Wasser gehe. Ansonsten spiele ich Frisbee und Marcel zeigt uns einige neue Kartenspiele. Am Abend fahren wir mit Peter ins Hot Spot Restaurant, wo es zum ersten Mal Burger gibt, sodass ich gleich richtig zuschlage und einen doppelten Cheeseburger bestelle, der mir danach schwer im Magen liegt. Überraschenderweise funktioniert zu Hause auch die Dusche, sodass man das Salz noch von der Haut abwaschen kann.
Am Sonntag habe ich mir um 7:30 Uhr den Wecker gestellt, damit ich vor dem Frühstück noch joggen gehen kann. Als der Wecker klingelt, würde ich zwar gern noch ein wenig weiterschlafen, doch ich kann mich dazu durchringen für etwa 40 Minuten joggen zu gehen. Nach dem Frühstück verbringe ich den Vormittag im Haus. Am Nachmittag treffen wir uns erneut bei Marcel, wo wir gemeinsam in seiner maximal 2m² großen Küche frittierte Plantains (Kochbananen) mit Omelett zubereiten. Nach dem leckeren Essen spielen wir noch etwas Karten und machen uns vor dem Einbruch der Dunkelheit auf den Weg zu unserer Unterkunft. Dort muss ich noch meine Französischhausaufgaben für die Französischstunde am nächsten Tag machen.
Damit ist dann das Wochenende auch schon wieder vorbei und morgen beginnt die nächste Arbeitswoche, die dann wahrscheinlich eine der arbeitsreichsten wird, weil das School on Wheels Project nun viermal die Woche stattfindet.
Viele Liebe Grüße
Jannik

Meine Arbeitswoche

Hey Ihr,

die letzte Woche war für mich nur eine halbe Arbeitswoche. Am Montag hatte ich noch meine normalen Stunden. Da es Lea nicht gut geht, gebe ich die Computerstunde diesmal ganz alleine und versuche den Kindern die verschiedenen Tasten des Keyboards zu erklären. Das klappt auch ganz gut (auch wenn die Kinder eine Woche später schon wieder einiges vergessen haben), doch anstrengend ist der Rest der Klasse, der gerade nicht am Computer ist und im hinteren Teil des Raumes für Unruhe sorgen. Nach 1,5 Stunden Computerunterricht, bei dem ich mehrmals immer das Gleiche erzählen muss, geht es fast ohne Pause zum School on Wheels Project nach Bwitingi. Am Dienstag fällt der Sportunterricht aufgrund von Regen für uns aus, sodass wir einen freien Vormittag haben. Später habe ich noch eine Deutsch- und eine Computerstunde, die ich diesmal gemeinsam mit dem niederländischen Freiwilligen Mauro gebe. Am Nachmittag soll eigentlich das School on Wheels Project in Bokova stattfinden. Doch vor Ort stellen wir fest, dass sämtliche Stühle aus der Halle für eine Hochzeit entfernt wurden und außerdem einige Gläubige in der Halle beten. Aus diesem Grund entscheidet unser Mentor Barclay das School on Wheels Project heute ausfallen zu lassen, sodass wir statt einem Arbeitstag von 8 bis 18 Uhr (mit Pausen) nur zwei Unterrichtsstunden hatten.
Mittwoch erfahren wir mehr oder weniger zufällig, dass das School on Wheels Project jetzt viermal in der Woche und damit auch am Mittwochnachmittag stattfindet. Die Computerstunde die wir zum Wiederholen der bisher gelernten Dinge nutzen, führt bei mir zu der Frage, ob dieser Computerunterricht in dieser Form überhaupt Sinn macht. Teilweise wussten die Schüler nicht, was der Monitor, die Tastatur und die Maus sind. Am Nachmittag ging es dann zum School on Wheels Project nach Bokvai. Dort sind wir in der Nursery School, die entsprechend mit Tischen und Bänken ausgestattet ist. Damit sind die Bedingungen besser als in Bokova und Bonakanda.
Nachdem wir über eine Woche fast durchgehend kein fließend Wasser hatten, freue ich mich endlich mal wieder eine Dusche nehmen zu können. Da für die Lehrer am Donnerstag und Freitag ein Seminar stattfindet, haben die Kinder schulfrei und wir damit auch keine Unterrichtsstunden. Eigentlich soll am Nachmittag zwar das School on Wheels Project stattfinden. Doch die Fahrer der Busse haben damit wohl nicht gerechnet, sodass das Project aufgrund eines fehlenden Transportmittels ausfällt. Das fließend Wasser nutze ich am Vormittag zum Waschen meiner Wäsche. Dabei ist insbesondere das Waschen der Bettlaken sehr anstrengend. Das Wetter (Sonne und Wind) sorgt glücklicherweise dafür, dass die Sachen schnell trocknen. Ein ziemlicher Reinfall war dann unsere Idee den Supermarkt (zumindest wurde er uns als solcher angepriesen) von Buea aufzusuchen. Ich denke eigentlich an einen Supermarkt, wie ich ihn bereits einmal in Yaoundé besucht habe und der – bis auf die Preise, die höher sind – mit deutschen Supermärkten vergleichbar ist. Der Fakoship Supermarkt in Buea ist allerdings nur ein aufgeräumter Tante Emma Laden auf einer Fläche von geschätzten 20 m². Frischmilch, Schwarzbrot (hatte ich auch nicht erwartet) oder eine Käseauswahl gibt es aber nicht. Zusammen kaufen wir uns 250g Emmentaler für umgerechnet etwa 4 Euro. Obwohl der Käse nicht wirklich gut war, war es doch ein Genuss nach 8 Wochen mal wieder ein bisschen Käse zu essen.
Am Freitag treffen wir uns mit Marcel, einem kamerunischen Freund, den wir durch Niels einem anderen deutschen Freiwilligen in Bamenda kennengelernt haben. Marcel hat dort einen Freiwilligendienst bei der gleichen Organisation wie Niels gemacht. Marcel zeigt uns seine Unterkunft, die sich in einem Studentenheim befindet und aus einem Zimmer mit einer kleinen Küche und Bad besteht
Mit dem Freitag ist meine Arbeitswoche – wenn man sie denn so nennen kann – auch schon wieder zu Ende gegangen.

Dienstag, 11. November 2008

Besuch der anderen Freiwilligen

Nachdem wir nun 6 Wochen in unseren Einsatzorten sind, kamen am Wochenende einige der anderen Freiwilligen des DEDs (Katharina, Lea, Niko und Niels) mit denen wir gemeinsam das Vorbereitungsseminar in Deutschland und Yaoundé hatten, nach Buea und Limbe. Gemeinsam haben wir ein schönes Wochenende verbracht. Am Freitagabend haben waren wir bei der Familie von unserem Chef Mr. Orock zum Abendessen eingeladen. Es gab leckeren Fisch mit Plantains. Am Abend haben wir im Abidjan noch etwas getrunken und unsere Erfahrungen ausgetauscht. Am nächsten Morgen ging es dann nach dem Frühstück nach Limbe zum Strand. Dabei haben wir für den Weg zum Etisah Beach mit 2000 CFA (etwa 3 Euro) pro Person wahrscheinlich zuviel bezahlt. Da wir bisher immer mit Peter zum Strand gefahren sind, wussten wir auch nicht, wie viel man wirklich bezahlen muss. Mr. Orock, meinte nur, dass man maximal 2000 CFA pro Person bezahlen sollte. In diesem Sinne haben wir also eher schlecht gehandelt. Der Tag am Strand war dann aber sehr schön. Leider hat die Sonne sich nur kurz gezeigt und teilweise war es im Wind richtig frisch. Am Abend sind wir mit zwei Taxis zum Botanischen Garten gefahren, wo wir im Hot Spot Restaurant einen fantastischen Ausblick aufs Meer hatten. Dort gab es – wie fast immer – keine Burger, sodass ich wieder den Barracuda mit Pommes wählte. Danach fuhren wir zu Jannas Unterkunft, wo wir unsere Sachen ablegten und uns für den Abend fertigmachten. Am späten Abend gingen wir dann erst in eine Bar mit Liveband. Dort feierten wir in Nikos Geburtstag rein. Anschließend sind wir in den direkt danebenliegenden Palaca Night Club gegangen – für mich war es das erste Mal in einem kamerunischen Club. So groß war der Unterschied zu europäischen Clubs allerdings nicht. Einzig die überall angebrachten Spiegel, vor denen die Leute getanzt haben, kannte ich aus den europäischen Clubs noch nicht. Gegen 3:30 Uhr haben wir den Club verlassen. Vor dem Club wurden uns von allen Seiten angeboten, uns nach Hause zu bringen. Da uns die Benutzung der Biketaxis vom DED untersagt wurde, haben wir erst versucht ein Auto zu finden. Doch da wir uns nicht auf einen Preis einigen konnten, fuhren wir dann doch mit den Biketaxis, was ziemlich Spaß gemacht hat. Obwohl ich nur mit einem Schlafsack auf dem Boden lag, habe ich doch ganz gut geschlafen. Am nächsten Morgen haben wir unser Frühstück erst zur Mittagszeit eingenommen, um anschließend erneut zum Strand zu fahren. Dort haben wir Peter und einige andere Entwicklungshelfer des DEDs getroffen, die uns glücklicherweise am Abend auch zurück mit nach Buea nehmen konnten. Am Abend sind wir am Down Beach direkt am Meer Fisch essen gegangen. Etwas unwohl habe ich mich dort allerdings gefühlt, als sich einige Soldaten dort versammelt und am Strand Ausschau gehalten haben. Später haben diese sich an die Straße zurückgezogen und ich war froh, als wir ohne Zwischenfälle den Ort verlassen konnten und nach Buea fahren konnten. Am Montag sind Niko, Katharina, Lea und Niels mit dem Bus zurück zu ihren Einsatzorten gefahren und hier ging der Arbeitsalltag für mich wieder los. Leider immer noch ohne fließend Wasser.

7 Wochen Kamerun

Inzwischen habe ich mich hier an den Arbeitstag bzw. meinen Stundenplan gewöhnt, sodass dieser zum Alltag wird. Allerdings habe ich immer noch Schwierigkeiten mich in meiner Rolle als Lehrer wiederzufinden. Im Deutschunterricht habe ich letzten Donnerstag den ersten Test schreiben lassen, der ziemlich schlecht ausgefallen ist. Die einzige Vokabel, die alle Schüler richtig hatten, war „Hallo". Die Sätze waren für die Schüler wohl schwieriger zu lernen. Bei den meisten Schüler ist die Aussprache schon recht gut, nur mit dem merken der Vokabeln haben sie ihre Schwierigkeiten. Aus diesem Grund habe ich die Vokabeln in der heutigen Stunde nochmals alle wiederholt. In einer der nächsten Stunden werde ich dann nochmals einen Test schreiben. Bei den Schülern der 6. Klasse habe ich bisher den Eindruck, dass sie die Vokabeln schneller aufnehmen und lernen. Aber dort habe ich bisher auch noch keinen Test geschrieben, sodass ich mich auch täuschen kann.
Beim School on Wheels Project, sehe ich bisher auch nicht, dass das arbeiten dort den Kindern etwas bringt. Letztlich haben wir fast jede Woche das Gleiche mit den Kindern gemacht.
Bei den Computerstunden kann ich es bisher noch nicht wirklich einschätzen, wie viel die Schüler dort mitnehmen. Allerdings kommt es hier immer wieder vor, dass die Schüler nicht wissen, was eine Tastatur ist oder wie man ein Computer ausschaltet. Das größte Problem bei den Computerstunden ist für mich allerdings, dass es im Computerraum nicht genügend Computer für die ganze Klasse gibt und wir somit die Schüler gruppenweise unterrichten. Dies führt dazu, dass wir in einer Stunde mehrere Male immer wieder das Gleiche erzählen dürfen und außerdem die Schüler im hinteren Teil des Raumes häufig einen hohen Geräuschpegel produzieren. Das fortwährende Wiederholen, verringert auch meine Geduld und ich muss aufpassen, dass ich nicht zu ärgerlich werde, wenn ein Schüler etwas länger für eine Aktion braucht.
In der letzten Woche hat unser Französischkurs bei der Alliance française angefangen. Eigentlich sollten wir Montag unsere erste Stunde haben, doch als wir dort waren, wurde uns gesagt, dass sie ausfällt und wir erst am Mittwoch unsere erste Stunde haben würden. In dieser haben wir relativ einfach mit den Zahlen und dem Alphabet, sowie einigen Sätzen zum kennenlernen angefangen. Am Mittwoch wurden wir auch gleich zu einem Theaterstück eingeladen, welches in der Alliance von einer Gruppe aus Douala gespielt wurde. Eigentlich sollte es um 18 Uhr beginnen. Doch stattdessen mussten wir noch eine Stunde warten. Da wir dann bis auf einzelne Wörter, die für ein Verständnis nicht ausreichten, nichts verstanden haben, sind wir nach 20 Minuten zurück nach Hause gefahren.
Ansonsten war hier am Mittwoch der Sieg Obamas bei der Präsidentschaftswahl in den USA Gesprächsthema überall. Einige haben wohl die ganze Nacht vor dem Fernseher gesessen und auf die Ergebnisse gewartet. Beim Wetter merkt man inzwischen deutlich, dass es Trockenzeit wird. Es regnet zwar immer noch hin und wieder, doch eher selten und nicht so stark. Leider hat es auch den unangenehmen Nebeneffekt, dass es hier inzwischen zu einem Ausnahmefall geworden ist, dass wir fließendes Wasser haben. Seit letzten Dienstagmittag (eine Woche) haben wir hier fast durchgehend kein Wasser mehr. Manchmal tröpfelt aus dem einen Hahn ein paar Tropfen und fühlt den Eimer etwas. Am Wochenende, während wir in Limbe waren, gab es auch kurzzeitig mal wieder Wasser, was wir daran erkannt haben, dass unsere Toilettenspülung bei unserer Rückkehr am Sonntagabend gefüllt war. Doch inzwischen sind alle Wasservorräte aufgebraucht, sodass wir uns dringend Kanister kaufen müssen, mit denen wir uns Wasser holen können. Mit den Eimern, die wir in unserem Bad haben, ist dies etwas schwierig.

Sonntag, 2. November 2008

Am Strand in Limbe

Am Samstag sind wir – wie bisher fast jeden Samstag – mit dem Entwicklungshelfer Peter des DEDs erneut nach Limbe zum Strand gefahren. Das Wetter war wieder klasse und ich konnte mich in die Sonne legen und zur Abkühlung im Atlantik schwimmen gehen und mich in die Wellen werfen. Auch unsere Mentorin des DEDs kam gegen Mittag zum Strand. Am Nachmittag haben wir mit Peter einen Strandspaziergang zu einer wunderschönen Flussmündung mit postkartentauglichen Motiven gemacht. Leider sollten wir unsere Kamera dorthin nicht mitnehmen, weil es bereits mehrmals zu Überfällen kam. Am bewachten Strand konnte ich dann aber noch einige schöne Fotos von der untergehenden Sonne machen.

Am Abend sind wir dann in unser Stammlokal dem Hot Spot Restaurant gegangen, wo es diesmal allerdings neben den scheinbar immer fehlenden Burgern auch keinen Avocadosalat, kein Castel Bier und keine Cola gab. Ich wählte diesmal Baracuda mit Pommes. Etwas früher als letzte Woche sind wir gegen 21 Uhr zurück in Buea gewesen.
Am Sonntag bin ich dann das erste Mal, seit ich in Kamerun bin, etwa 40 Minuten joggen gewesen. Bei dem bewölkten Wetter konnte man gut laufen. Allerdings merkte ich, dass ich schon mehrere Wochen keinen Sport getrieben habe. Ich hoffe ich kann mich in Zukunft mindestens einmal wöchentlich dazu aufraffen, joggen zu gehen. Leider konnte ich danach keine richtige Dusche nehmen, da wir seit Freitagvormittag hier kein fließendes Wasser haben. So musste ich mich mit den verbleibenden Wasservorräten waschen. Ich hoffe die Wasserversorgung funktioniert im Laufe des Tages wieder, denn inzwischen haben wir nur noch einen halben Eimer. Für die Zukunft ist es wohl ratsam sich ein großes 120 l Wasserfass zu kaufen, in dem man einen entsprechenden Wasservorrat anlegen kann.
Viele Liebe Grüße
Jannik

Besuch unserer Mentoren

Nach dem ersten Monat an unserem Einsatzplatz kamen am Donnerstag unsere beiden Mentorinnen des DEDs um sich nach unserem Befinden zu erkundigen. Am Donnerstagabend haben wir uns gemeinsam mit den anderen Entwicklungshelfern des DEDs am Bongo Square zum Fischessen getroffen. Für 1300 CFA (2 Euro) habe ich einen guten Fisch mit Plantains (Kochbananen) als Beilage bekommen. Am nächsten Morgen haben wir uns dann im Büro gemeinsam mit unserem Mentoren und dem Chef der Organisation getroffen, um über unsere ersten 5 Wochen bei UAC zu sprechen. Da von allen Seiten nur positives berichtet wurde, waren wir bereits nach einer halben Stunde fertig. In unserer Unterkunft hatten die Mentoren dann noch einige Dinge mit uns zu klären, ehe sie weiter zur nächsten Freiwilligen nach Limbe fuhren.
Am Nachmittag sind wir um 17 Uhr zur Alliance Francaise gefahren, um dort unseren Placement Test zu absolvieren und unsere Französischstunden festzulegen. Am nächsten Montag werden wir unsere erste Stunde haben. Als erste Hausaufgabe sollen wir schreiben, was wir am Wochenende gemacht haben.