Dienstag, 18. November 2008

Meine Arbeitswoche

Hey Ihr,

die letzte Woche war für mich nur eine halbe Arbeitswoche. Am Montag hatte ich noch meine normalen Stunden. Da es Lea nicht gut geht, gebe ich die Computerstunde diesmal ganz alleine und versuche den Kindern die verschiedenen Tasten des Keyboards zu erklären. Das klappt auch ganz gut (auch wenn die Kinder eine Woche später schon wieder einiges vergessen haben), doch anstrengend ist der Rest der Klasse, der gerade nicht am Computer ist und im hinteren Teil des Raumes für Unruhe sorgen. Nach 1,5 Stunden Computerunterricht, bei dem ich mehrmals immer das Gleiche erzählen muss, geht es fast ohne Pause zum School on Wheels Project nach Bwitingi. Am Dienstag fällt der Sportunterricht aufgrund von Regen für uns aus, sodass wir einen freien Vormittag haben. Später habe ich noch eine Deutsch- und eine Computerstunde, die ich diesmal gemeinsam mit dem niederländischen Freiwilligen Mauro gebe. Am Nachmittag soll eigentlich das School on Wheels Project in Bokova stattfinden. Doch vor Ort stellen wir fest, dass sämtliche Stühle aus der Halle für eine Hochzeit entfernt wurden und außerdem einige Gläubige in der Halle beten. Aus diesem Grund entscheidet unser Mentor Barclay das School on Wheels Project heute ausfallen zu lassen, sodass wir statt einem Arbeitstag von 8 bis 18 Uhr (mit Pausen) nur zwei Unterrichtsstunden hatten.
Mittwoch erfahren wir mehr oder weniger zufällig, dass das School on Wheels Project jetzt viermal in der Woche und damit auch am Mittwochnachmittag stattfindet. Die Computerstunde die wir zum Wiederholen der bisher gelernten Dinge nutzen, führt bei mir zu der Frage, ob dieser Computerunterricht in dieser Form überhaupt Sinn macht. Teilweise wussten die Schüler nicht, was der Monitor, die Tastatur und die Maus sind. Am Nachmittag ging es dann zum School on Wheels Project nach Bokvai. Dort sind wir in der Nursery School, die entsprechend mit Tischen und Bänken ausgestattet ist. Damit sind die Bedingungen besser als in Bokova und Bonakanda.
Nachdem wir über eine Woche fast durchgehend kein fließend Wasser hatten, freue ich mich endlich mal wieder eine Dusche nehmen zu können. Da für die Lehrer am Donnerstag und Freitag ein Seminar stattfindet, haben die Kinder schulfrei und wir damit auch keine Unterrichtsstunden. Eigentlich soll am Nachmittag zwar das School on Wheels Project stattfinden. Doch die Fahrer der Busse haben damit wohl nicht gerechnet, sodass das Project aufgrund eines fehlenden Transportmittels ausfällt. Das fließend Wasser nutze ich am Vormittag zum Waschen meiner Wäsche. Dabei ist insbesondere das Waschen der Bettlaken sehr anstrengend. Das Wetter (Sonne und Wind) sorgt glücklicherweise dafür, dass die Sachen schnell trocknen. Ein ziemlicher Reinfall war dann unsere Idee den Supermarkt (zumindest wurde er uns als solcher angepriesen) von Buea aufzusuchen. Ich denke eigentlich an einen Supermarkt, wie ich ihn bereits einmal in Yaoundé besucht habe und der – bis auf die Preise, die höher sind – mit deutschen Supermärkten vergleichbar ist. Der Fakoship Supermarkt in Buea ist allerdings nur ein aufgeräumter Tante Emma Laden auf einer Fläche von geschätzten 20 m². Frischmilch, Schwarzbrot (hatte ich auch nicht erwartet) oder eine Käseauswahl gibt es aber nicht. Zusammen kaufen wir uns 250g Emmentaler für umgerechnet etwa 4 Euro. Obwohl der Käse nicht wirklich gut war, war es doch ein Genuss nach 8 Wochen mal wieder ein bisschen Käse zu essen.
Am Freitag treffen wir uns mit Marcel, einem kamerunischen Freund, den wir durch Niels einem anderen deutschen Freiwilligen in Bamenda kennengelernt haben. Marcel hat dort einen Freiwilligendienst bei der gleichen Organisation wie Niels gemacht. Marcel zeigt uns seine Unterkunft, die sich in einem Studentenheim befindet und aus einem Zimmer mit einer kleinen Küche und Bad besteht
Mit dem Freitag ist meine Arbeitswoche – wenn man sie denn so nennen kann – auch schon wieder zu Ende gegangen.

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