Montag, 24. November 2008

Mein Wochenende in Douala

Hi,

Direkt nach dem Mittagessen am Freitag haben wir uns auf den Weg nach Douala gemacht. An der Hauptstraße von Buea haben wir (Mauro, Mauros Schwester, Advice, Lea und ich) direkt ein Auto gefunden, was uns für 2000 CFA (3,05 Euro) nach Douala gefahren hat. Da wir insgesamt sechs Personen waren, wurde es in dem Auto auf der Rückbank sehr eng. Damit die Polizei nicht direkt sieht, dass in dem Auto formal einer zuviel sitzt, sollten wir uns zu viert auf die Rückbank setzen, was wirklich extrem eng war und jegliche Bewegung unmöglich machte. Trotzdem kamen wir in eine Polizeikontrolle (meine erste), in der ich das erste Mal die Kopie meines Ausweises brauchte. Probleme gab es nur wegen dem angeblich überladenen Auto, obwohl für kamerunische Verhältnisse eher eine Person zu wenig im Auto saß. Doch nach einer kurzen Zeit, nachdem wahrscheinlich ein Geldschein den Besitzer gewechselt hat, konnte es weiter gehen. Mit erreichen des Vorortes Bonabéri von Douala, wird der Straßenbelag deutlich schlechter. In der Teerstraße befinden sich große Schlaglöcher und teilweise ist statt Teer nur noch trockener und staubiger Sand mit Steinen vorhanden. Je weiter man nach Douala kommt, desto dichter wird der Verkehr. Die Straßenränder werden gesäumt von großen Fabriken, Lagerhallen und parkenden bzw. schrottreifen LKWs und Kfzs. Unter anderem wirbt ein am Straßenrand stehender LKW von Rewe für frischen Genuss und auf der Straße fährt ein Kleintransporter vom Rugbyclub Leipzig. Wenn diese Autos nicht mehr zu reparieren sind, werden sie „ausgeschlachtet“ und die Skelette rosten in der Landschaft vor sich hin, was immer wieder zu Bildern wie diesem führt, welches ich auf dem Weg von Douala nach Buea aufgenommen habe:

In Douala können wir die nächste in der Wohnung von Advice Schwester verbringen. Nach einem kurzen Zwischenstopp in der Wohnung, wo wir uns frisch machen. Fahren wir zu einer Bar, wo man direkt über dem Meer sitzt und sein Bier genießen kann. Danach fahren wir wieder in die Stadt wo wir uns an einem belebten Platz zum Fisch essen niederlassen. Überall stehen und laufen die fliegenden Händler herum, die Taschentücher, Zigaretten, Kaugummis, Kleidung, Kunst, Schuhe und vieles mehr verkaufen. Nach dem leckeren Fisch geht es erneut zurück zur Wohnung, wo wir uns erneut etwas erfrischen. Das Wetter in Douala ist wirklich kaum auszuhalten (sehr heiß, feucht und schwül) und man ist schon direkt nach der Dusche erneut verschwitzt. Gegen 23:30 Uhr fahren wir dann in den Maxim Club. Dort sind wir fast die ersten und die Tanzfläche ist noch ganz leer. Angenehm sind dort allerdings die Temperaturen, da die Klimaanlage gute Dienste verrichtet. Mit der Zeit füllt sich auch der Club und wir trinken Whisky mit Cola. Genauso wie im Nightclub in Limbe war die Tanzfläche rundherum mit Spiegeln umgeben. Bis etwa 3:30 Uhr haben wir mit einigen Freunden von Mauro dort gefeiert, ehe wir noch in einen anderen Nightclub gefahren sind. Gerade beim verlassen des ersten Clubs kommt es zu einem Stromausfall und für eine kurze Zeit (bevor der Generator angemacht wird) ist es dunkel und ruhig. In dem anderen Nachtclub verbringen wir dann noch die Zeit bis 6 Uhr morgens. Bis dahin hat sich der Club schon entsprechend geleert. Auffallend ist wieder einmal, dass in den beiden Nightclubs erstaunlich viele „Weiße“ sind. Nach einer kurzen Nacht ist der Samstag mehr ein Tag zum rumhängen und erholen. Gegen Mittag gibt es ein gutes Frühstück und am Nachmittag fahren wir mit Adivce zum Happy Sport und Loisirs, einem Freizeitcenter, wo es einen Pool zum Baden und Schwimmen gibt. Das ist für dies Wetter genau das richtige, auch wenn das Wasser gerne auch etwas kühler hätte sein können. Auch war das Wasserbecken so voll, dass ein Schwimmen kaum möglich war. Am Abend haben wir noch ein schönes leckeres Abendessen bekommen, um uns dann relativ früh hinzulegen. Am späten Sonntagvormittag haben wir uns dann auf den Rückweg nach Buea gemacht. Am Startplatz der Autos angekommen wurden wir von allen Seiten nach unserem Ziel gefragt. Für 2000 CFA pro Person konnten wir ein Auto finden, dass uns nach Buea fährt. Nun heißt es warten, bis das Auto mit 6 Mitfahrern gefüllt ist. Drum herum auf dem Platz wimmelte es von Menschen, die als fliegende Händler oder von ihren Ständen aus Baguette, Taschentücher, Kekse und vieles mehr verkauften. Eng zusammengepresst ging es wieder zu viert auf der Rückbank zurück nach Buea, wo wir gegen Mittag ankamen.
Dort habe ich nach fünf Tagen ohne Internet wieder ein Cybercafe aufgesucht. Da das Cyber von UAC geschlossen hatte, bin ich zu einem anderen gegangen bei dem ich für 250 CFA (0,38 Euro) die Stunde eine vergleichsweise schnelle Internetverbindung genießen konnte. Am Montag soll nun auch die neue Verbindung im Cyber von UAC funktionieren. Ich hoffe, dass diese ähnlich schnell ist. Am Nachmittag habe ich mich noch mit Marcel getroffen und wir haben etwas gegessen und ich habe mit ihm etwas Deutsch gelernt. Damit war das erlebnisreiche und eindrucksvolle Wochenende auch schon wieder vorbei und morgen fängt der Arbeitsalltag wieder an.
Viele Liebe Grüße
Jannik

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