Dienstag, 11. November 2008

7 Wochen Kamerun

Inzwischen habe ich mich hier an den Arbeitstag bzw. meinen Stundenplan gewöhnt, sodass dieser zum Alltag wird. Allerdings habe ich immer noch Schwierigkeiten mich in meiner Rolle als Lehrer wiederzufinden. Im Deutschunterricht habe ich letzten Donnerstag den ersten Test schreiben lassen, der ziemlich schlecht ausgefallen ist. Die einzige Vokabel, die alle Schüler richtig hatten, war „Hallo". Die Sätze waren für die Schüler wohl schwieriger zu lernen. Bei den meisten Schüler ist die Aussprache schon recht gut, nur mit dem merken der Vokabeln haben sie ihre Schwierigkeiten. Aus diesem Grund habe ich die Vokabeln in der heutigen Stunde nochmals alle wiederholt. In einer der nächsten Stunden werde ich dann nochmals einen Test schreiben. Bei den Schülern der 6. Klasse habe ich bisher den Eindruck, dass sie die Vokabeln schneller aufnehmen und lernen. Aber dort habe ich bisher auch noch keinen Test geschrieben, sodass ich mich auch täuschen kann.
Beim School on Wheels Project, sehe ich bisher auch nicht, dass das arbeiten dort den Kindern etwas bringt. Letztlich haben wir fast jede Woche das Gleiche mit den Kindern gemacht.
Bei den Computerstunden kann ich es bisher noch nicht wirklich einschätzen, wie viel die Schüler dort mitnehmen. Allerdings kommt es hier immer wieder vor, dass die Schüler nicht wissen, was eine Tastatur ist oder wie man ein Computer ausschaltet. Das größte Problem bei den Computerstunden ist für mich allerdings, dass es im Computerraum nicht genügend Computer für die ganze Klasse gibt und wir somit die Schüler gruppenweise unterrichten. Dies führt dazu, dass wir in einer Stunde mehrere Male immer wieder das Gleiche erzählen dürfen und außerdem die Schüler im hinteren Teil des Raumes häufig einen hohen Geräuschpegel produzieren. Das fortwährende Wiederholen, verringert auch meine Geduld und ich muss aufpassen, dass ich nicht zu ärgerlich werde, wenn ein Schüler etwas länger für eine Aktion braucht.
In der letzten Woche hat unser Französischkurs bei der Alliance française angefangen. Eigentlich sollten wir Montag unsere erste Stunde haben, doch als wir dort waren, wurde uns gesagt, dass sie ausfällt und wir erst am Mittwoch unsere erste Stunde haben würden. In dieser haben wir relativ einfach mit den Zahlen und dem Alphabet, sowie einigen Sätzen zum kennenlernen angefangen. Am Mittwoch wurden wir auch gleich zu einem Theaterstück eingeladen, welches in der Alliance von einer Gruppe aus Douala gespielt wurde. Eigentlich sollte es um 18 Uhr beginnen. Doch stattdessen mussten wir noch eine Stunde warten. Da wir dann bis auf einzelne Wörter, die für ein Verständnis nicht ausreichten, nichts verstanden haben, sind wir nach 20 Minuten zurück nach Hause gefahren.
Ansonsten war hier am Mittwoch der Sieg Obamas bei der Präsidentschaftswahl in den USA Gesprächsthema überall. Einige haben wohl die ganze Nacht vor dem Fernseher gesessen und auf die Ergebnisse gewartet. Beim Wetter merkt man inzwischen deutlich, dass es Trockenzeit wird. Es regnet zwar immer noch hin und wieder, doch eher selten und nicht so stark. Leider hat es auch den unangenehmen Nebeneffekt, dass es hier inzwischen zu einem Ausnahmefall geworden ist, dass wir fließendes Wasser haben. Seit letzten Dienstagmittag (eine Woche) haben wir hier fast durchgehend kein Wasser mehr. Manchmal tröpfelt aus dem einen Hahn ein paar Tropfen und fühlt den Eimer etwas. Am Wochenende, während wir in Limbe waren, gab es auch kurzzeitig mal wieder Wasser, was wir daran erkannt haben, dass unsere Toilettenspülung bei unserer Rückkehr am Sonntagabend gefüllt war. Doch inzwischen sind alle Wasservorräte aufgebraucht, sodass wir uns dringend Kanister kaufen müssen, mit denen wir uns Wasser holen können. Mit den Eimern, die wir in unserem Bad haben, ist dies etwas schwierig.

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