Montag, 22. Dezember 2008

Fröhliche Weihnachten

Nachdem am Samstagabend Katharinaund Hannah aus Bafoussam, sowie Janna aus Limbe gekommen ist, sind wir am Sonntag gemeinsam mit einem Studenten aus London, der hier für eine Woche UAC kennenlernen möchte, zum Strand nach Limbe gefahren und haben dort den Tag verbracht. Am Nachmittag sind wir wieder einmal ins Hot Spot Restaurant gefahren, wo ich einen doppelten Cheeseburger gegessen habe.


Gemeinsam mit dem Studenten aus London habe ich mich gegen 17:30 Uhr auf den Heimweg nach Buea gemacht. Obwohl ich noch nie auf dieser Strecke kontrolliert wurde, sollte uns dies heute gleich auf dem Hin- und auf dem Rückweg passieren. Wie es der Zufall wollte hatte der Londoner Student leider seinen Passport vergessen und wir mussten eine Zeit warten, um nach einer langen Diskussion und einem kleinen Obolus weiterfahren zu können. Inzwischen weiß ich auch, warum Kamerun eines der korruptesten Länder der Welt ist. Überall gibt es Verkehrskontrollen bei denen die überfüllten Fahrzeuge angehalten werden und erst nach einem Geldwechsel weiterfahren dürfen. Wie es hier mit offiziellen Busgeldern oder Strafen aussieht weiß ich ehrlich gesagt gar nicht. Große Einnahmen wird der Staat dort aber nicht haben, da das Geld stattdessen in die Taschen der korrupten Polizeibeamten wandert.
Morgen werde ich mich gemeinsam mit den anderen Freiwilligen auf den Weg nach Kribi machen, wo wir Weihnachten am Strand feiern, ehe wir eine Woche später zum nächsten Strand nach Limbe fahren, wo wir Silvester und Neujahr feiern.
Da mir die technischen Bedingungen dort unbekannt sind, weiß ich nicht, wann ich das nächste Mal schreiben kann.
Ich wünsche euch allen ein fröhliches, besinnliches und erholsames Weihnachtsfest und (falls ich mich nicht mehr melden kann) einen Guten Rutsch ins Neue Jahr.


Viele Liebe Grüße Jannik

Samstag, 20. Dezember 2008

Bilder von der Abschlussfeier

Hallo, hier noch  ein paar Bilder von der Weihnachts- und Abschlussfeier in der Jamandiale Schule.

Die Kinder beim Singen

Ein Kind aus der Vorschule bei der Modenschau

Die Schüler führen einen Tanz vor

Meine "Urlaubswoche" in Buea

Hey Ihr,
in der letzten Woche hatte ich wieder einmal sehr viel Freizeit. Am letzten Samstag war hier in Buea sehr viel los, weil in der Universität von Buea die Graduation stattfand. Unter den Absolventen war auch unsere Mentorin Justine, zu dessen Feier wir am Abend eingeladen waren. Gefeiert wurde auf dem Gelände von UAC. Nach einigen Glückwünschen und Erklärungen für ihren Erfolg, welche alle sehr auf Gott fixiert waren, gab es ein großes Buffet. Aufgrund meiner gesundheitlichen Probleme (Elefantenfuß, Parasiten im Darm und Husten) habe ich mich nach dem Essen in meiner Unterkunft schlafen gelegt. 
Am Sonntag sind wir mit Peter und dem Franzosen erneut nach Limbe zum Strand gefahren, wo ich allerdings nur kurz im Wasser war. Mein Fuß hat einfach bei jedem Schritt geschmerzt und äußerlich glich er mehr dem Fuß eines Elefanten. 
Inzwischen hat er glücklicherweise wieder Normalgröße erreicht. Am frühen Abend sind wir in Limbe noch in einer sehr schönen Bar eingekehrt, die hier vor kurzem von einer Südafrikanerin eröffnet wurde. Dort habe ich ein gutes, wenn auch etwas ungewöhnliches Sandwich gegessen: Baguette gefüllt mit Salat, Tomaten, Avocado und Pommes. In Limbe habe ich ebenfalls das erste Mal Weihnachtsbeleuchtungen in Form von bunten Lichterketten wahrgenommen.
In der am Montag beginnenden Woche hatte ich dann viel freie Zeit, die ich u. a. mit Lesen, im Internetcafé oder mit dem Schreiben des Berichts für den DED verbracht habe. Außerdem hatte ich noch meinen Französischkurs, in dem wir am gestrigen Freitag einen Test geschrieben haben, für den ich ebenfalls lernen musste. 
Am Mittwoch fand dann die letzte Veranstaltung in diesem Jahr in der Schule statt. Wie hier in Kamerun üblich, fing die Veranstaltung mit reichlich (2 Stunden) Verspätung aufgrund von technischen Problemen an. Diese hielten dann aber auch während der Feier an und immer wieder viel das Funkmikrofon aus. Auf dem Schulhof waren zwei Pavillons aufgebaut, unter die sich die Eltern setzen konnten. Gegen 11 Uhr konnte die Veranstaltung beginnen. Der Schulchor sang die Nationalhymne und einige Weihnachtslieder, andere Kinder führten Tänze vor oder sagten Gedichte auf. Sehr lustig war auch die Modenschau, die die Schüler der Vorschule präsentierten. Am Ende wurden noch die drei besten Schüler aus jeder Klasse geehrt, ehe es für die Lehrer und Mitarbeiter von UAC noch eine kleine Stärkung gab. 
Damit war das Schuljahr für dieses Jahr vorbei und die restlichen Tage der Woche habe ich erneut viel Zeit im Internetcafe verbracht und viel gelesen. Positiv war dabei, dass die Stabilität der Stromversorgung wieder zugenommen hatte und nur noch zu kurzen Stromausfällen kam. Diese sind, wenn man gerade im Internetcafe ist, zwar auch etwas ärgerlich, doch in diesem Fall bin ich wirklich glücklich einen Laptop zu haben, dessen Akku einen Datenverlust verhindert. Nach dem mehrstündigen Stromausfall am Freitag vor einer Woche erleuchteten am Samstagabend das erste Mal die Straßenlaternen die Hauptstraße von Buea. Ob dies nun mit der Graduation oder der Weihnachtszeit zusammenhängt weiß ich nicht. Allerdings glaube ich, dass man nur den Reparaturzeitpunkt extra vor diese Ereignisse gelegt hat und die Straßenlaternen nun jede Nacht leuchten werden. 
Viele Liebe Grüße
Jannik
P.S. Ich will ja nicht abergläubisch sein, aber während ich gerade von der besseren Stromversorgung geschrieben habe, fällt der hier mal wieder aus. Vom Samstagvormittag bis zum späten Nachmittag bleibt Buea dunkel und still. 

Samstag, 13. Dezember 2008

Meine letzten 2 Wochen

Hey Ihr,

Nun ist es schon wieder fast zwei Wochen her, dass ich das letzte Mal geschrieben habe. In Bezug auf die Arbeit bei UAC waren die letzten beiden Wochen ziemlich entspannt. Es scheint fast so, als würden die Ferien für uns schon früher anfangen. Allerdings sagt man uns dies nicht direkt. Aufgrund der Zeugnisse, die die Schüler vor den Weihnachtsferien für das erste Term bekommen, haben die Lehrer und ebenfalls unsere Mentoren im Büro sehr viel zu tun und aus diesem Grund ist das School on Wheels Project in den letzten beiden Wochen (bis auf eine Stunde) komplett ausgefallen. Warum wir drei Freiwilligen die Nachmittagsbetreuung nicht alleine machen können, weiß  ich allerdings nicht. Ebenfalls wurde nicht von Anfang an gesagt, dass diese Woche oder die nächsten zwei Wochen kein School on Wheels Project, sondern immer erst am jeweiligen Tag. Wenn wir Glück hatten, haben wir diese Info bereits während der Computerstunde in der Mittagszeit bekommen. Ansonsten gab es die Info erst, als wir uns zum Büro begeben haben, um in die Dörfer zu fahren. Es scheint hier wirklich ein großes Kommunikationsdefizit zu geben und wenn man 3 Personen nach dem Termin für die Abschlussfeier in der Schule fragt, bekommt man drei verschiedene Antworten.

Im Sportunterricht haben wir letzte Woche mit dem Weitsprung angefangen. Allerdings war zu diesem Zeitpunkt die geplante Weitsprunggrube noch nicht vorhanden, sodass die Weitsprunganlage (bestehend aus zwei dünnen Schaumstoffmatratzen und etwas hellem Sand, der das Absprungbrett darstellen sollte) auf dem „Sportfeld“ aufgebaut wurde.

Im Deutschunterricht habe ich mit den Kindern die Zahlen fortgesetzt, deren logischen Aufbau sie schnell verstanden haben und damit auch in der Lage waren Zahlen jenseits der Zehntausend ohne größere Schwierigkeiten auszusprechen. Am Ende der Stunde habe ich mit den Schülern der 6. Klasse außerdem noch das deutsche Weihnachtslied „Alle Jahre wieder“ gesungen. In der Erwartung noch zwei weitere Deutschstunden vor den Ferien zu haben, wollte ich den Schülern zumindest noch die Übersetzung und evtl. auch die zweite Strophe beibringen. Doch dies sollte bei dem Plan bleiben. Am heutigen Freitag haben die Schüler den Schulhof für die bevorstehende Abschlusszeremonie, bei denen ebenfalls die Eltern kommen, gesäubert. Nächste Woche sind dann für die Schüler praktisch schon Ferien, wenn ich es richtig verstanden habe. Montag und Dienstag fällt die Schule aus, weil die Lehrer Konferenzen über die Ergebnisse des 1. Terms haben und nach der Abschlusszeremonie am Mittwoch schließt die Schule dann bis zum Beginn des neuen Jahres. Obwohl die Schule am Montag und Dienstag geschlossen sein soll, hat mir der Klassenlehrer einer 5. Klasse angeboten meine letzte Deutschstunde in diesem Jahr am Dienstag zu geben, nachdem diese am heutigen Freitag ausgefallen ist.  

Am letzten Wochenende, welches aufgrund eines muslimischen Feiertages am Montag verlängert war, sind wir erneut (am Sonntag und Montag) mit dem Entwicklungshelfer Peter nach Limbe gefahren. Leider war das Wetter, insbesondere am Sonntag nicht gut. Es regnete und war kühl. Peter und ein französischer Freund wollten eigentlich Wellensurfen machen. Allerdings war das Wetter auch dafür nicht geeignet, da nur wenig Wind wehte und dass Meer somit kaum Wellen hatte. Ich probierte es ein wenig mit einem kleinen Brett. Wenn man mal eine Welle richtig erwischt hat, hat es Spaß gemacht. Allerdings verbrachte man viel zu viel Zeit mit warten, weil es nur wenige geeignete Wellen gab und man diese dann häufig nicht im richtigen Moment erwüscht hat. Am Sonntag konnte ich endlich mal wieder Nudeln europäischer Art genießen. Bei zwei Spaniern, bei denen wir einen Zwischenstopp auf dem Weg vom Strand nach Buea eingelegt haben, gab es Spaghetti alla Carbonara. Das Essen war echt klasse. Teilweise vermisse ich das europäische Essen hier doch, auch wenn das Essen hier nicht schlecht ist. Allerdings ist es immer sehr fettig und mit der Zeit wird es ziemlich eintönig, wenn es immer nur Reis, Yams, Nudeln und Kochbananen mit zwei oder drei verschiedenen Saucen gibt. Vielleicht bin ich mit dem Essen in Kleinmachnow auch ein bisschen verwöhnt gewesen. Dort war es, auch wenn Nudeln teilweise einen großen Anteil hatten, insgesamt etwas abwechslungsreicher. Vielen Dank an meine Eltern für das gute Essen.

Zurück nach Buea. Hier gab es in den letzten beiden Wochen erneut große Probleme mit dem fließenden Wasser. Nach meiner Rückkehr aus Bafoussam am Montagabend hatten wir fast durchgängig (außer kleinen Rinnsälen) bis zum Dienstag der kommenden Woche kein fließendes Wasser. Zusätzlich sind nun auch Stromausfälle verstärkt aufgetreten. Am heutigen Freitag gab es vom frühen Nachmittag bis zum Abend keinen Strom. Damit ist hier alles ziemlich dunkel und man ist in seinen Möglichkeiten die Zeit zu verbringen ziemlich eingeschränkt. Während dieser Zeiten ist die Kopflampe ein Segen, die die Umgebung etwas erhellt und zumindest Lesen oder auch Schreiben möglich macht.

Am heutigen Freitag hatte ich meine erste Begegnung mit einem kamerunischen Krankenhaus – wenn man dies so nennen kann. In Deutschland ist es wohl eher mit einem Allgemeinarzt mit mehr Schwestern vergleichbar, bei dem es noch Unterbringungsmöglichkeiten für die Patienten gibt. Nachdem ich in den vergangenen 1 ½ Wochen Probleme  mit meiner Verdauung hatte, hatte ich stark den Verdacht irgendwelche unerwünschten Parasiten in meinem Darm zu haben. Dieser Verdacht bestätigte sich nach einer Stuhlprobe und ich habe dafür gleich zwei Medikamente verschrieben bekommen. Außerdem habe ich seit zwei Tagen einen geschwollenen rechten Fuß, der wahrscheinlich von einem Stich oder Biss kommt. Für diesen habe ich noch eine Salbe verschrieben bekommen. Nach der Bezahlung von 1900 CFA (etwa 3 Euro) ging es zur Apotheke, wo ich mich fast zu Hause gefühlt habe. Ein Computer als Kassensystem, sowie ein entsprechendes Nachschlageverzeichnis sind mir in dieser Form (außer in den Supermärkten) bisher nicht begegnet. Dort durfte ich für eine Salbe und „Brausepulver“ knapp 6000 CFA (knapp 9 Euro) bezahlen und dabei waren dies noch nicht mal alle Medikamente, weil einige nicht vorrätig waren und erst morgen aus Douala kommen.

Eigentlich hatte ich dann noch zwei Deutschstunden. Da kein Bus mit Fahrer vorhanden war habe ich mich zu Fuß auf den Weg nach Bwitingi zum neuen Schulkomplex gemacht, ehe mich auf halbem Wege ein Schulbus eingesammelt hat. In der Schule musste ich dann – wie ich oben bereits geschrieben habe – leider feststellen, dass die Kinder den Schulhof säuberten und kein Unterricht stattfinden würde. Dies wurde mir allerdings erneut nicht sofort gesagt. Erst hieß es, dass ein Lehrer die Schüler holt. Doch nach 20 Minuten hieß es dann, die Schüler müssten den Schulhof für die Vorführung am nächsten Mittwoch säubern. Somit durfte ich erneut warten, bis ein Bus zurück nach Molyko fuhr. Insgesamt ist diese Art, die Zeit zu verbringen, für mich alles andere als befriedigend. Doch es scheint hier entweder ein sehr großes Kommunikationsdefizit zu geben oder aber die Dinge werden hier sehr spontan entschieden. Letztlich handelt es sich mit großer Sicherheit um einen Mix aus beidem, der es mir erschwert den Unterricht oder allgemein meine Tage zu planen.

Ich wünsche euch ein schönes drittes Adventswochenende. Ich fühle mich hier noch nicht wirklich in einer weihnachtlichen Stimmung.

Viele Liebe Grüße

Jannik

P.S. Ich hoffe der Stromausfall endet bald, sodass ich den Blogeintrag zeitnah veröffentlichen kann.

Dienstag, 2. Dezember 2008

Wochenende in Bafoussam

Am Freitag hat unser verlängertes Wochenende angefangen, um welches wir für den Besuch der anderen Freiwilligen in Bafoussam gebeten haben. Direkt nach dem Frühstuck haben wir uns mit dem Taxi auf dem Weg zu Mile 17 (dem Startpunkt der Busse und Buschtaxis) gemacht. Dort haben wir uns für jeweils 4000 CFA (etwa 6,11 Euro) ein Ticket nach Bafoussam gekauft und entsprechende Sitzplätze gewählt. Leider sahen diese auf dem Papierplan deutlich geräumiger aus, doch letztlich saßen wir dann zu fünft in einer Reihe, in der in Deutschland nur 4 Personen gesessen hätten. Aber mit dieser Enge in den Fortbewegungsmitteln von Kamerun muss man sich wohl abfinden. Nach über 6 Stunden fahrt sind wir gegen 16 Uhr am Ortseingang von Bafoussam angekommen. Kurze Zeit später ist auch der andere Freiwillige Niels aus Bamenda angekommen, allerdings an einem anderen Busbahnhof. Eigentlich wollten wir gemeinsam nach Baham fahren. Doch aufgrund eines Missverständnisses sind wir dann doch getrennt nach Baham gefahren. Aufgrund von fehlenden Straßennamen und Nummern ist es hier mit dem Treffen immer etwas schwierig, sofern man sich in einem unbekannten Ort befindet. In Baham hat uns Nico (ein weiterer Freiwilliger) abgeholt, in dessen Unterkunft wir die Nacht von Freitag auf Samstag verbracht haben. Vorher haben wir uns im Stadtzentrum (eher Dorfzentrum) noch ein Abendessen (Nudelomelett) gegönnt.
In Nicos Organisation, ein Projekt für körperlich behinderte Kinder, herrschte dann reges Treiben, bevor Nico die Kinder ins Bett schickte.
Am nächsten Morgen hieß es früh (6 Uhr) aufstehen, da wir einen Ausflug nach Foumban zu einem traditionellen Fest geplant haben. Gegen 7 Uhr haben wir uns ein Taxi von Baham nach Bafoussam genommen. Auf die Frage, wo die Busse nach Foumban abfahren, hat uns der Taxifahrer gleich angeboten uns direkt bis nach Foumban zu bringen. Den anfänglichen Preis von 26 000 für Hin- und Rückfahrt haben wir auf 20 000 CFA (etwa 30 Euro) runtergehandelt, was immer noch ziemlich teuer ist. Auf dem Weg von Bafoussam nach Foumban wird der islamische Einfluss unter anderen an den Moscheen sichtbar. Etwa 16 km hinter Bafoussam beginnt das Land der Bamoun, der einzigen überwiegend islamischen Volksgruppe im Süden Kameruns. In Foumban war die Stadt voll mit Menschen und es herrschte ein großes Verkehrschaos. Vor dem Sultanspalast stand eine Reihe verkleideter Menschen, die sich langsam vorwärts bewegten, vorne wahrscheinlich dem Sultan Geschenke überreichten und sich dann wieder vom Sultanspalast entfernten.

Der Sultanspalast

Die verkleideten Menschen
Wir folgten den verkleideten Menschen und befanden uns plötzlich in einem abgezäunten Bereich, der eigentlich für geladene Gäste vorbehalten war. Auf Nachfrage bei einem Ordner brachte uns dieser auf die Tribüne im 1. Stock, von wo wir einen fantastischen Blick auf die Zeremonie hatten. Auffällig war, dass sehr viele „Weiße“ auf dem Fest anwesend waren und mit ihren Kameras alles festzuhalten versuchten.

Unser Blick auf den Paradeplatz
Die Könige der verschiedenen Volksgruppen Kameruns sind auf den Platz gezogen. Zum Schluss kam der König der Noun und der Justizminister. In der Folgezeit wurden die Fragen der Bevölkerung an den König verlesen und der König beantwortete die Fragen des letzten Mals. Ehe die Könige den Platz wieder verließen, wurde noch eine Ziege geopfert. Wir verließen ebenfalls den Platz, um uns auf die Suche nach Essen zu machen, was sich als gar nicht so einfach herausstellte. Am Straßenrand, an dem die unterschiedlichen Regionen ihre eigenen Stände hatten, fanden wir ein paar freie Stühle und aßen Fleisch mit Couscous. Beim Bezahlen wollten sie uns dann ordentlich abziehen und verlangten erst 18 000 CFA (etwa 27 Euro) für ein paar Stückchen Fleisch mit Couscous, sowie für jeden ein Getränk. Als wir vorgaben diesen Preis nicht verstanden zu haben, sind sie gleich auf 9000 CFA runtergegangen, was immer noch viel zu viel war. Wir haben dann für alles zusammen 3000 CFA gezahlt, womit sie sich auch zufrieden gegeben haben. Mit einem etwas betrunkenen Taxifahrer, der angab nur ein Bier getrunken zu haben, ging es auf die Rückreise nach Bafoussam, wo wir gut ankamen. Dort konnte ich seit 9 Wochen wieder einmal einen richtigen Supermarkt (allerdings ohne Schwarzbrot und Frischmilch) betreten, wo wir auch Lea, Hannah und Katharina getroffen haben. Im Supermarkt gab es immerhin Graubrot (Baguette), was noch 10 Wochen Weißbrot auch schon mal gut getan hat. Den Abend waren wir (alle weltwärts-Freiwilligen des DEDs in Kamerun außer Janna) bei Moni (ebenfalls Freiwillige des DEDs) und haben dort ein sehr gutes Geburtstagessen genossen. Leider mussten Lea, Katharina und Hannah schon sehr früh wieder nach Hause fahren, weil die Gegend nachts ziemlich gefährlich sein soll. Wir anderen Freiwilligen haben die Nacht bei Moni verbracht.
Am nächsten Morgen hieß es abermals früh aufstehen (wenn auch erst um 7 Uhr). Mit einer Entwicklungshelferin und einer Belgierin haben wir uns am Vormittag auf den Weg zu den Ekom Wasserfällen gemacht, die etwa 2 Stunden von Bafoussam entfern liegen. Die letzten 10 km zu den Wasserfällen ging es einen unebenen Weg, auf dem man nur sehr langsam fahren konnte. Aus den an der Straße liegenden Häusern kamen, als wir uns mit den Autos näherten, die Kinder gelaufen und riefen Cadeau, Cadeau, … (Geschenk). In den großen Geländewagen, in denen fast ausschließlich „Weiße“ saßen, habe ich mich nicht wirklich wohl gefühlt. Nach dem Einigen auf einen Eintrittspreis von 2000 CFA (etwa 3 Euro) bot sich ein beeindruckendes Bild von den Wasserfällen.


Nachdem wir uns von oben ein Bild von diesem Naturschauspiel gemacht haben, sind wir einen kleinen teilweise sehr glitschigen Trampelpfad zum Fuß der Wasserfälle gefolgt.

Ich vor dem Wasserfall
Nach dieser Wanderung waren meine Hosenbeine und Schuhe voll mit Schlamm. Wieder am Ausgangspunkt zurück haben wir ein super Picknick, welches die Entwicklungshelferin fast komplett alleine vorbereitet hat, eingenommen, um uns anschließend auf den Rückweg zu machen. Anfangs wieder begleitet von Cadeau rufen.
Die Nacht konnte ich erneut bei Nico verbringen, ehe ich mich am nächsten morgen alleine auf den Weg zurück nach Buea gemacht habe. Am Busbahnhof in Bafoussam wurde ich beim Aussteigen aus dem Taxi gleich von 8 Kamerunern umringt, die mich zu ihren Bussen bzw. denen ihrer Firma bringen wollten. Mit viel Mühe habe ich es geschafft meinen Rucksack bei mir zu behalten und habe dann bei Garanti Express die Möglichkeit gefunden mehr oder weniger direkt nach Buea zu kommen. Eigentlich wurde mir zugesichert, dass wir um 9:30 Uhr losfahren. Doch ich war dann so in mein Buch vertieft (nur unterbrochen von den Händlern, die überall herumliefen, um ihre Waren zu verkaufen), dass ich die Zeit völlig aus dem Auge verloren habe und wir letztlich erst gegen 12 Uhr Bafoussam verlassen haben. Bei den vielen kleinen Zwischenstopps aufgrund von Verkehrskontrollen, Bezahlung von Straßenbenutzungsgebühren oder Ein- und Ausstiegen war der Bus sofort umringt von Händlern, die ihre Waren (meist Obst und Gemüse) verkaufen wollten. Gegen Ende der Fahrt kam es dann noch zu einer Polizeikontrolle, bei der die Ausweise kontrolliert wurden. Dabei wollte sich der Polizeibeamte nicht mit meiner beglaubigten Ausweiskopie abfinden, weil er meinte, dass diese nicht gültig wäre. Ein Mitfahrer hat ihm mehrmals erklärt, dass alles seine Richtigkeit hat, doch der Polizeibeamte hielt das Dokument für wertlos. Letztlich kam der zweite Polizeibeamte hinzu und meinte, dass alles OK wäre und wir weiterfahren konnten. Während der Weiterfahrt hat sich im Bus eine hitzige Diskussion, die sich wohl um diesen Vorfall drehte gebildet. Meine Französischkenntnisse verhinderten allerdings ein Folgen der Diskussion. In Mutengene musste ich den Bus verlassen und in ein Taxi umsteigen, welches mich bis nach Buea brachte, wo ich mit Einbruch der Dunkelheit ankam.

Meine zehnte Woche in Kamerun

Hallo,

die Woche brachte nicht viel Neues mit sich. Die Computerstunden fangen weiterhin immer viel zu spät an und die Kinder haben nur wenig Zeit am Computer. Am Montag fiel die Stunde dann sogar ganz aus, weil die Kinder so spät kamen. Nachdem die Kinder in der letzten Woche den ersten Satz in ein Word-Dokument geschrieben haben, durften sie diese Woche einen etwas längeren Satz (A Computer is an electrical device, that accepts data (input) and is able to process the data into information called output) schreiben. Dafür brauchten die Schüler mindestens 10 Minuten. Probleme gab es – wie in der Vorwoche – beim Benutzen der Sondertasten, also beim Schreiben von Großbuchstaben, Leerzeichen oder Klammern. Die kurze Zeit reicht einfach nicht, um sich die entsprechenden Funktionen zu merken und zu Hause haben die meisten Kinder keine Möglichkeit die Computernutzung zu üben.
Im Deutschunterricht habe ich mit den Kindern der Klasse 5b die Zahlen von 1 bis 100, sowie darüber hinaus geübt. Dabei haben die Schüler schnell den praktischen Aufbau der Zahlen begriffen und konnten somit auch Zahlen jenseits der Hundert, wie zum Beispiel 464 aussprechen.
Das School on Wheels Projekt läuft weiterhin wie gewohnt und wir machen häufig das gleiche mit den Schülern. Das die Schüler allerdings Hausaufgaben mitbringen ist bei mir bisher noch nicht vorgekommen. Entweder es gibt hier keine Hausaufgaben oder die Schüler machen sie lieber zu hause. Letzte Woche war das School on Wheels Projekt allerdings wieder besonders anstrengend, da wir nur zu dritt waren. Der Niederländische Freiwillige ist mit seiner Schwester in Kamerun unterwegs und konnte dadurch nicht mithelfen. Erfreulicherweise ist das School on Wheels Projekt am Donnerstag dann ausgefallen, sodass wir am Nachmittag Zeit hatten unsere Sachen für das Wochenende in Bafoussam einzupacken und das Internetcafe aufzusuchen. Leider funktionierte die ganze Woche das Internetcafe von UAC nicht, weil der neue Provider die "Leitungen" (die eigentlich keine Leitungen sondern ein Funkverbindungen sind) nicht connected hat. Ein Problem, dass mir auch aus Deutschland nicht unbekannt ist, wo ein Providerwechsel teilweise zu einem wochenlangen Ausfall sämtlicher Telefon- und Internetverbindungen führen kann. Wirklich glauben wollte dies mein Mentor Barclay allerdings nicht. Er sieht in der fehlenden Pünktlichkeit ein Problem für die Entwicklung Kameruns.
Nach der Computerstunde am Donnerstagmittag war unsere verkürzte Arbeitswoche vorbei und wir freuen uns auf das Wochenende in Bafoussam, welches am morgigen Freitag mit einer langen Busreise beginnt.

Montag, 24. November 2008

Fotos von der Fahrt nach Douala

Hier nun noch ein paar Fotos, die ich auf der Fahrt von Douala nach Buea aufgenommen habe.

Am Straßenrand in der Vorstadt von Douala Bonabéri

Die häufig anzutreffenden Container am Straßenrand, in denen alles Mögliche verkauft wird.

Ein kleiner Unterstand, die man ebenfalls häufig am Straßenrand antrifft. Dort werden ebenfalls verschiedene Dinge, häufig frisches Obst verkauft.

Werbetafel am Straßenrand für eines der hier erhältlichen Biere

Am Straßenrand in Mutengene. In kleinen Hütten werden die verschiedensten Dinge verkauft. Häufig gibt es kleine Tante Emma Läden, bei dem man vom Waschmittel bis zur Schokolade und Kakaopulver sehr viele Dinge des täglichen Bedarfs bekommt.

Mein Wochenende in Douala

Hi,

Direkt nach dem Mittagessen am Freitag haben wir uns auf den Weg nach Douala gemacht. An der Hauptstraße von Buea haben wir (Mauro, Mauros Schwester, Advice, Lea und ich) direkt ein Auto gefunden, was uns für 2000 CFA (3,05 Euro) nach Douala gefahren hat. Da wir insgesamt sechs Personen waren, wurde es in dem Auto auf der Rückbank sehr eng. Damit die Polizei nicht direkt sieht, dass in dem Auto formal einer zuviel sitzt, sollten wir uns zu viert auf die Rückbank setzen, was wirklich extrem eng war und jegliche Bewegung unmöglich machte. Trotzdem kamen wir in eine Polizeikontrolle (meine erste), in der ich das erste Mal die Kopie meines Ausweises brauchte. Probleme gab es nur wegen dem angeblich überladenen Auto, obwohl für kamerunische Verhältnisse eher eine Person zu wenig im Auto saß. Doch nach einer kurzen Zeit, nachdem wahrscheinlich ein Geldschein den Besitzer gewechselt hat, konnte es weiter gehen. Mit erreichen des Vorortes Bonabéri von Douala, wird der Straßenbelag deutlich schlechter. In der Teerstraße befinden sich große Schlaglöcher und teilweise ist statt Teer nur noch trockener und staubiger Sand mit Steinen vorhanden. Je weiter man nach Douala kommt, desto dichter wird der Verkehr. Die Straßenränder werden gesäumt von großen Fabriken, Lagerhallen und parkenden bzw. schrottreifen LKWs und Kfzs. Unter anderem wirbt ein am Straßenrand stehender LKW von Rewe für frischen Genuss und auf der Straße fährt ein Kleintransporter vom Rugbyclub Leipzig. Wenn diese Autos nicht mehr zu reparieren sind, werden sie „ausgeschlachtet“ und die Skelette rosten in der Landschaft vor sich hin, was immer wieder zu Bildern wie diesem führt, welches ich auf dem Weg von Douala nach Buea aufgenommen habe:

In Douala können wir die nächste in der Wohnung von Advice Schwester verbringen. Nach einem kurzen Zwischenstopp in der Wohnung, wo wir uns frisch machen. Fahren wir zu einer Bar, wo man direkt über dem Meer sitzt und sein Bier genießen kann. Danach fahren wir wieder in die Stadt wo wir uns an einem belebten Platz zum Fisch essen niederlassen. Überall stehen und laufen die fliegenden Händler herum, die Taschentücher, Zigaretten, Kaugummis, Kleidung, Kunst, Schuhe und vieles mehr verkaufen. Nach dem leckeren Fisch geht es erneut zurück zur Wohnung, wo wir uns erneut etwas erfrischen. Das Wetter in Douala ist wirklich kaum auszuhalten (sehr heiß, feucht und schwül) und man ist schon direkt nach der Dusche erneut verschwitzt. Gegen 23:30 Uhr fahren wir dann in den Maxim Club. Dort sind wir fast die ersten und die Tanzfläche ist noch ganz leer. Angenehm sind dort allerdings die Temperaturen, da die Klimaanlage gute Dienste verrichtet. Mit der Zeit füllt sich auch der Club und wir trinken Whisky mit Cola. Genauso wie im Nightclub in Limbe war die Tanzfläche rundherum mit Spiegeln umgeben. Bis etwa 3:30 Uhr haben wir mit einigen Freunden von Mauro dort gefeiert, ehe wir noch in einen anderen Nightclub gefahren sind. Gerade beim verlassen des ersten Clubs kommt es zu einem Stromausfall und für eine kurze Zeit (bevor der Generator angemacht wird) ist es dunkel und ruhig. In dem anderen Nachtclub verbringen wir dann noch die Zeit bis 6 Uhr morgens. Bis dahin hat sich der Club schon entsprechend geleert. Auffallend ist wieder einmal, dass in den beiden Nightclubs erstaunlich viele „Weiße“ sind. Nach einer kurzen Nacht ist der Samstag mehr ein Tag zum rumhängen und erholen. Gegen Mittag gibt es ein gutes Frühstück und am Nachmittag fahren wir mit Adivce zum Happy Sport und Loisirs, einem Freizeitcenter, wo es einen Pool zum Baden und Schwimmen gibt. Das ist für dies Wetter genau das richtige, auch wenn das Wasser gerne auch etwas kühler hätte sein können. Auch war das Wasserbecken so voll, dass ein Schwimmen kaum möglich war. Am Abend haben wir noch ein schönes leckeres Abendessen bekommen, um uns dann relativ früh hinzulegen. Am späten Sonntagvormittag haben wir uns dann auf den Rückweg nach Buea gemacht. Am Startplatz der Autos angekommen wurden wir von allen Seiten nach unserem Ziel gefragt. Für 2000 CFA pro Person konnten wir ein Auto finden, dass uns nach Buea fährt. Nun heißt es warten, bis das Auto mit 6 Mitfahrern gefüllt ist. Drum herum auf dem Platz wimmelte es von Menschen, die als fliegende Händler oder von ihren Ständen aus Baguette, Taschentücher, Kekse und vieles mehr verkauften. Eng zusammengepresst ging es wieder zu viert auf der Rückbank zurück nach Buea, wo wir gegen Mittag ankamen.
Dort habe ich nach fünf Tagen ohne Internet wieder ein Cybercafe aufgesucht. Da das Cyber von UAC geschlossen hatte, bin ich zu einem anderen gegangen bei dem ich für 250 CFA (0,38 Euro) die Stunde eine vergleichsweise schnelle Internetverbindung genießen konnte. Am Montag soll nun auch die neue Verbindung im Cyber von UAC funktionieren. Ich hoffe, dass diese ähnlich schnell ist. Am Nachmittag habe ich mich noch mit Marcel getroffen und wir haben etwas gegessen und ich habe mit ihm etwas Deutsch gelernt. Damit war das erlebnisreiche und eindrucksvolle Wochenende auch schon wieder vorbei und morgen fängt der Arbeitsalltag wieder an.
Viele Liebe Grüße
Jannik

Die neunte Woche

Hey,

viel Neues gab es in der Woche nicht. Die Unterrichtsstunden und das School on Wheels Project sind inzwischen zur Gewohnheit geworden. In den Computerstunden konnten die Schüler diesmal das erste Mal ihr Wissen praktisch anwenden, in dem sie einen Satz in das Textverarbeitungsprogramm MS Word geschrieben haben. Probleme gab es dabei vor allem mit den „other keys“, wie dem Caps lock key. Ich denke durch diese erste praktische Nutzung des Computers können sie sich die verschiedenen Funktionen der Sondertasten besser merken. Leider ist es nicht möglich, die Kinder einfach mal Zeit zu lassen, um einige Sachen auszuprobieren. Ebenso wenig ist es möglich alle Kinder den ganzen Vorgang vom Anschalten, über das Starten eines Programms bis zum Ausschalten des Computers durchführen zu lassen. Dafür steht einmal nicht genügend Zeit und zweitens nicht genügend Computer zur Verfügung. Im Dezember sollen wohl 18 Computer kommen, sodass ich hoffe, dass auch die Anzahl der Computer im Computerraum aufgestockt wird.
Am Dienstag ist Mauro mit seiner Freundin und seiner Schwester, die hier ihren Urlaub verbringt, nach Buea gekommen. Damit waren wir beim School on Wheels Project am Mittwoch und Donnerstag endlich wieder in Bestbesetzung, sodass wir jeder nur noch mit den Kindern von einer Klasse arbeiten konnten, was deutlich angenehmer ist, als mit 20 Kindern aus unterschiedlichen Klassen. Verflucht war allerdings der Mittwoch in Bezug auf Schlüssel. Erst ist der Schlüssel von Mauros Raum unauffindbar verschwunden und beim School on Wheels Projekt haben wir erst den Schlüssel für den kleinen Raum bekommen. Doch auch nach dem Umtausch des Schlüssels passte dieser immer noch nur für das Schloss des kleinen Raums, sodass wir dort mit den Klassen 1 bis 3 arbeiteten, während die Kinder der Klassen 4 bis 6 den großen Raum durch die Fensteröffnungen betraten. Große Sicherheit bringt das Türschloss sowieso nicht, da es genügend große Fensterrahmen ohne Fenster oder Gitter gibt, sodass jeder ohne weiteres in den Raum „spazieren“ oder besser klettern kann. Am Ende des School on Wheels Projekts war es uns dann nicht mehr möglich das vor 1,5 Stunden geöffnete Schloss mit dem gleichen Schlüssel zu schließen. Irgendwie waren die Schlüssel an diesem Tag wie verhext. Glücklicherweise konnte ich zurück in meiner Unterkunft mein Zimmer ohne Probleme öffnen und auch Mauros Tür konnte mir entsprechendem Werkzeug mit nicht allzu großen Schwierigkeiten geöffnet werden.
Am Donnerstag hat das School on Wheels Project seinen Namen wirklich verdient. Weil in dem Raum, in dem wir normalerweise mit den Kindern arbeiten eine Versammlung stattgefunden hat, mussten wir auf den Platz davor ausweichen. Einige Bänke konnten wir aus dem Raum nutzen, doch diese reichten längst nicht aus, sodass ich mit der zweiten Klasse, sowie meine Mentorin Justine mit der 5. Klasse in dem Schulbus gearbeitet habe.
Am Abend haben wir noch mit unserem Chef Mr. Orock gesprochen, ob wir mit Mauro nach Douala fahren können, um dort seinen Geburtstag zu feiern. Eigentlich wollte er mit uns diese Woche nach Mamfe fahren, wo sich eine zweite Schule von UAC im Aufbau befindet. Da er erst Sonntag fahren wollte, wäre es für uns kein Problem gewesen mitzukommen. Doch da Mauro die Woche mit seiner Schwester in Kamerun reist, haben wir die Tour nach Mamfe verschoben und ich freue mich nun auf ein erlebnisreiches Wochenende in Douala.

Dienstag, 18. November 2008

Mein Wochenende

Hi Ihr,

Am Samstag fahren wir (wie eigentlich immer)gemeinsam mit Marcel mit Taxis und Buschtaxis zum Strand nach Limbe. Da wir diesmal nicht direkt fahren, sondern von Buea erst ein Buschtaxi nach Limbe nehmen und von dort ein Taxi zum Etisah Beach, zahlen wir diesmal nur 1100 CFA im Gegensatz zu den 2000 CFA letzte Woche. Leider versteckt sich die Sonne die meiste Zeit unter den Wolken und im Wind ist es teilweise recht frisch, sodass ich auch nur einmal ins Wasser gehe. Ansonsten spiele ich Frisbee und Marcel zeigt uns einige neue Kartenspiele. Am Abend fahren wir mit Peter ins Hot Spot Restaurant, wo es zum ersten Mal Burger gibt, sodass ich gleich richtig zuschlage und einen doppelten Cheeseburger bestelle, der mir danach schwer im Magen liegt. Überraschenderweise funktioniert zu Hause auch die Dusche, sodass man das Salz noch von der Haut abwaschen kann.
Am Sonntag habe ich mir um 7:30 Uhr den Wecker gestellt, damit ich vor dem Frühstück noch joggen gehen kann. Als der Wecker klingelt, würde ich zwar gern noch ein wenig weiterschlafen, doch ich kann mich dazu durchringen für etwa 40 Minuten joggen zu gehen. Nach dem Frühstück verbringe ich den Vormittag im Haus. Am Nachmittag treffen wir uns erneut bei Marcel, wo wir gemeinsam in seiner maximal 2m² großen Küche frittierte Plantains (Kochbananen) mit Omelett zubereiten. Nach dem leckeren Essen spielen wir noch etwas Karten und machen uns vor dem Einbruch der Dunkelheit auf den Weg zu unserer Unterkunft. Dort muss ich noch meine Französischhausaufgaben für die Französischstunde am nächsten Tag machen.
Damit ist dann das Wochenende auch schon wieder vorbei und morgen beginnt die nächste Arbeitswoche, die dann wahrscheinlich eine der arbeitsreichsten wird, weil das School on Wheels Project nun viermal die Woche stattfindet.
Viele Liebe Grüße
Jannik

Meine Arbeitswoche

Hey Ihr,

die letzte Woche war für mich nur eine halbe Arbeitswoche. Am Montag hatte ich noch meine normalen Stunden. Da es Lea nicht gut geht, gebe ich die Computerstunde diesmal ganz alleine und versuche den Kindern die verschiedenen Tasten des Keyboards zu erklären. Das klappt auch ganz gut (auch wenn die Kinder eine Woche später schon wieder einiges vergessen haben), doch anstrengend ist der Rest der Klasse, der gerade nicht am Computer ist und im hinteren Teil des Raumes für Unruhe sorgen. Nach 1,5 Stunden Computerunterricht, bei dem ich mehrmals immer das Gleiche erzählen muss, geht es fast ohne Pause zum School on Wheels Project nach Bwitingi. Am Dienstag fällt der Sportunterricht aufgrund von Regen für uns aus, sodass wir einen freien Vormittag haben. Später habe ich noch eine Deutsch- und eine Computerstunde, die ich diesmal gemeinsam mit dem niederländischen Freiwilligen Mauro gebe. Am Nachmittag soll eigentlich das School on Wheels Project in Bokova stattfinden. Doch vor Ort stellen wir fest, dass sämtliche Stühle aus der Halle für eine Hochzeit entfernt wurden und außerdem einige Gläubige in der Halle beten. Aus diesem Grund entscheidet unser Mentor Barclay das School on Wheels Project heute ausfallen zu lassen, sodass wir statt einem Arbeitstag von 8 bis 18 Uhr (mit Pausen) nur zwei Unterrichtsstunden hatten.
Mittwoch erfahren wir mehr oder weniger zufällig, dass das School on Wheels Project jetzt viermal in der Woche und damit auch am Mittwochnachmittag stattfindet. Die Computerstunde die wir zum Wiederholen der bisher gelernten Dinge nutzen, führt bei mir zu der Frage, ob dieser Computerunterricht in dieser Form überhaupt Sinn macht. Teilweise wussten die Schüler nicht, was der Monitor, die Tastatur und die Maus sind. Am Nachmittag ging es dann zum School on Wheels Project nach Bokvai. Dort sind wir in der Nursery School, die entsprechend mit Tischen und Bänken ausgestattet ist. Damit sind die Bedingungen besser als in Bokova und Bonakanda.
Nachdem wir über eine Woche fast durchgehend kein fließend Wasser hatten, freue ich mich endlich mal wieder eine Dusche nehmen zu können. Da für die Lehrer am Donnerstag und Freitag ein Seminar stattfindet, haben die Kinder schulfrei und wir damit auch keine Unterrichtsstunden. Eigentlich soll am Nachmittag zwar das School on Wheels Project stattfinden. Doch die Fahrer der Busse haben damit wohl nicht gerechnet, sodass das Project aufgrund eines fehlenden Transportmittels ausfällt. Das fließend Wasser nutze ich am Vormittag zum Waschen meiner Wäsche. Dabei ist insbesondere das Waschen der Bettlaken sehr anstrengend. Das Wetter (Sonne und Wind) sorgt glücklicherweise dafür, dass die Sachen schnell trocknen. Ein ziemlicher Reinfall war dann unsere Idee den Supermarkt (zumindest wurde er uns als solcher angepriesen) von Buea aufzusuchen. Ich denke eigentlich an einen Supermarkt, wie ich ihn bereits einmal in Yaoundé besucht habe und der – bis auf die Preise, die höher sind – mit deutschen Supermärkten vergleichbar ist. Der Fakoship Supermarkt in Buea ist allerdings nur ein aufgeräumter Tante Emma Laden auf einer Fläche von geschätzten 20 m². Frischmilch, Schwarzbrot (hatte ich auch nicht erwartet) oder eine Käseauswahl gibt es aber nicht. Zusammen kaufen wir uns 250g Emmentaler für umgerechnet etwa 4 Euro. Obwohl der Käse nicht wirklich gut war, war es doch ein Genuss nach 8 Wochen mal wieder ein bisschen Käse zu essen.
Am Freitag treffen wir uns mit Marcel, einem kamerunischen Freund, den wir durch Niels einem anderen deutschen Freiwilligen in Bamenda kennengelernt haben. Marcel hat dort einen Freiwilligendienst bei der gleichen Organisation wie Niels gemacht. Marcel zeigt uns seine Unterkunft, die sich in einem Studentenheim befindet und aus einem Zimmer mit einer kleinen Küche und Bad besteht
Mit dem Freitag ist meine Arbeitswoche – wenn man sie denn so nennen kann – auch schon wieder zu Ende gegangen.

Dienstag, 11. November 2008

Besuch der anderen Freiwilligen

Nachdem wir nun 6 Wochen in unseren Einsatzorten sind, kamen am Wochenende einige der anderen Freiwilligen des DEDs (Katharina, Lea, Niko und Niels) mit denen wir gemeinsam das Vorbereitungsseminar in Deutschland und Yaoundé hatten, nach Buea und Limbe. Gemeinsam haben wir ein schönes Wochenende verbracht. Am Freitagabend haben waren wir bei der Familie von unserem Chef Mr. Orock zum Abendessen eingeladen. Es gab leckeren Fisch mit Plantains. Am Abend haben wir im Abidjan noch etwas getrunken und unsere Erfahrungen ausgetauscht. Am nächsten Morgen ging es dann nach dem Frühstück nach Limbe zum Strand. Dabei haben wir für den Weg zum Etisah Beach mit 2000 CFA (etwa 3 Euro) pro Person wahrscheinlich zuviel bezahlt. Da wir bisher immer mit Peter zum Strand gefahren sind, wussten wir auch nicht, wie viel man wirklich bezahlen muss. Mr. Orock, meinte nur, dass man maximal 2000 CFA pro Person bezahlen sollte. In diesem Sinne haben wir also eher schlecht gehandelt. Der Tag am Strand war dann aber sehr schön. Leider hat die Sonne sich nur kurz gezeigt und teilweise war es im Wind richtig frisch. Am Abend sind wir mit zwei Taxis zum Botanischen Garten gefahren, wo wir im Hot Spot Restaurant einen fantastischen Ausblick aufs Meer hatten. Dort gab es – wie fast immer – keine Burger, sodass ich wieder den Barracuda mit Pommes wählte. Danach fuhren wir zu Jannas Unterkunft, wo wir unsere Sachen ablegten und uns für den Abend fertigmachten. Am späten Abend gingen wir dann erst in eine Bar mit Liveband. Dort feierten wir in Nikos Geburtstag rein. Anschließend sind wir in den direkt danebenliegenden Palaca Night Club gegangen – für mich war es das erste Mal in einem kamerunischen Club. So groß war der Unterschied zu europäischen Clubs allerdings nicht. Einzig die überall angebrachten Spiegel, vor denen die Leute getanzt haben, kannte ich aus den europäischen Clubs noch nicht. Gegen 3:30 Uhr haben wir den Club verlassen. Vor dem Club wurden uns von allen Seiten angeboten, uns nach Hause zu bringen. Da uns die Benutzung der Biketaxis vom DED untersagt wurde, haben wir erst versucht ein Auto zu finden. Doch da wir uns nicht auf einen Preis einigen konnten, fuhren wir dann doch mit den Biketaxis, was ziemlich Spaß gemacht hat. Obwohl ich nur mit einem Schlafsack auf dem Boden lag, habe ich doch ganz gut geschlafen. Am nächsten Morgen haben wir unser Frühstück erst zur Mittagszeit eingenommen, um anschließend erneut zum Strand zu fahren. Dort haben wir Peter und einige andere Entwicklungshelfer des DEDs getroffen, die uns glücklicherweise am Abend auch zurück mit nach Buea nehmen konnten. Am Abend sind wir am Down Beach direkt am Meer Fisch essen gegangen. Etwas unwohl habe ich mich dort allerdings gefühlt, als sich einige Soldaten dort versammelt und am Strand Ausschau gehalten haben. Später haben diese sich an die Straße zurückgezogen und ich war froh, als wir ohne Zwischenfälle den Ort verlassen konnten und nach Buea fahren konnten. Am Montag sind Niko, Katharina, Lea und Niels mit dem Bus zurück zu ihren Einsatzorten gefahren und hier ging der Arbeitsalltag für mich wieder los. Leider immer noch ohne fließend Wasser.

7 Wochen Kamerun

Inzwischen habe ich mich hier an den Arbeitstag bzw. meinen Stundenplan gewöhnt, sodass dieser zum Alltag wird. Allerdings habe ich immer noch Schwierigkeiten mich in meiner Rolle als Lehrer wiederzufinden. Im Deutschunterricht habe ich letzten Donnerstag den ersten Test schreiben lassen, der ziemlich schlecht ausgefallen ist. Die einzige Vokabel, die alle Schüler richtig hatten, war „Hallo". Die Sätze waren für die Schüler wohl schwieriger zu lernen. Bei den meisten Schüler ist die Aussprache schon recht gut, nur mit dem merken der Vokabeln haben sie ihre Schwierigkeiten. Aus diesem Grund habe ich die Vokabeln in der heutigen Stunde nochmals alle wiederholt. In einer der nächsten Stunden werde ich dann nochmals einen Test schreiben. Bei den Schülern der 6. Klasse habe ich bisher den Eindruck, dass sie die Vokabeln schneller aufnehmen und lernen. Aber dort habe ich bisher auch noch keinen Test geschrieben, sodass ich mich auch täuschen kann.
Beim School on Wheels Project, sehe ich bisher auch nicht, dass das arbeiten dort den Kindern etwas bringt. Letztlich haben wir fast jede Woche das Gleiche mit den Kindern gemacht.
Bei den Computerstunden kann ich es bisher noch nicht wirklich einschätzen, wie viel die Schüler dort mitnehmen. Allerdings kommt es hier immer wieder vor, dass die Schüler nicht wissen, was eine Tastatur ist oder wie man ein Computer ausschaltet. Das größte Problem bei den Computerstunden ist für mich allerdings, dass es im Computerraum nicht genügend Computer für die ganze Klasse gibt und wir somit die Schüler gruppenweise unterrichten. Dies führt dazu, dass wir in einer Stunde mehrere Male immer wieder das Gleiche erzählen dürfen und außerdem die Schüler im hinteren Teil des Raumes häufig einen hohen Geräuschpegel produzieren. Das fortwährende Wiederholen, verringert auch meine Geduld und ich muss aufpassen, dass ich nicht zu ärgerlich werde, wenn ein Schüler etwas länger für eine Aktion braucht.
In der letzten Woche hat unser Französischkurs bei der Alliance française angefangen. Eigentlich sollten wir Montag unsere erste Stunde haben, doch als wir dort waren, wurde uns gesagt, dass sie ausfällt und wir erst am Mittwoch unsere erste Stunde haben würden. In dieser haben wir relativ einfach mit den Zahlen und dem Alphabet, sowie einigen Sätzen zum kennenlernen angefangen. Am Mittwoch wurden wir auch gleich zu einem Theaterstück eingeladen, welches in der Alliance von einer Gruppe aus Douala gespielt wurde. Eigentlich sollte es um 18 Uhr beginnen. Doch stattdessen mussten wir noch eine Stunde warten. Da wir dann bis auf einzelne Wörter, die für ein Verständnis nicht ausreichten, nichts verstanden haben, sind wir nach 20 Minuten zurück nach Hause gefahren.
Ansonsten war hier am Mittwoch der Sieg Obamas bei der Präsidentschaftswahl in den USA Gesprächsthema überall. Einige haben wohl die ganze Nacht vor dem Fernseher gesessen und auf die Ergebnisse gewartet. Beim Wetter merkt man inzwischen deutlich, dass es Trockenzeit wird. Es regnet zwar immer noch hin und wieder, doch eher selten und nicht so stark. Leider hat es auch den unangenehmen Nebeneffekt, dass es hier inzwischen zu einem Ausnahmefall geworden ist, dass wir fließendes Wasser haben. Seit letzten Dienstagmittag (eine Woche) haben wir hier fast durchgehend kein Wasser mehr. Manchmal tröpfelt aus dem einen Hahn ein paar Tropfen und fühlt den Eimer etwas. Am Wochenende, während wir in Limbe waren, gab es auch kurzzeitig mal wieder Wasser, was wir daran erkannt haben, dass unsere Toilettenspülung bei unserer Rückkehr am Sonntagabend gefüllt war. Doch inzwischen sind alle Wasservorräte aufgebraucht, sodass wir uns dringend Kanister kaufen müssen, mit denen wir uns Wasser holen können. Mit den Eimern, die wir in unserem Bad haben, ist dies etwas schwierig.

Sonntag, 2. November 2008

Am Strand in Limbe

Am Samstag sind wir – wie bisher fast jeden Samstag – mit dem Entwicklungshelfer Peter des DEDs erneut nach Limbe zum Strand gefahren. Das Wetter war wieder klasse und ich konnte mich in die Sonne legen und zur Abkühlung im Atlantik schwimmen gehen und mich in die Wellen werfen. Auch unsere Mentorin des DEDs kam gegen Mittag zum Strand. Am Nachmittag haben wir mit Peter einen Strandspaziergang zu einer wunderschönen Flussmündung mit postkartentauglichen Motiven gemacht. Leider sollten wir unsere Kamera dorthin nicht mitnehmen, weil es bereits mehrmals zu Überfällen kam. Am bewachten Strand konnte ich dann aber noch einige schöne Fotos von der untergehenden Sonne machen.

Am Abend sind wir dann in unser Stammlokal dem Hot Spot Restaurant gegangen, wo es diesmal allerdings neben den scheinbar immer fehlenden Burgern auch keinen Avocadosalat, kein Castel Bier und keine Cola gab. Ich wählte diesmal Baracuda mit Pommes. Etwas früher als letzte Woche sind wir gegen 21 Uhr zurück in Buea gewesen.
Am Sonntag bin ich dann das erste Mal, seit ich in Kamerun bin, etwa 40 Minuten joggen gewesen. Bei dem bewölkten Wetter konnte man gut laufen. Allerdings merkte ich, dass ich schon mehrere Wochen keinen Sport getrieben habe. Ich hoffe ich kann mich in Zukunft mindestens einmal wöchentlich dazu aufraffen, joggen zu gehen. Leider konnte ich danach keine richtige Dusche nehmen, da wir seit Freitagvormittag hier kein fließendes Wasser haben. So musste ich mich mit den verbleibenden Wasservorräten waschen. Ich hoffe die Wasserversorgung funktioniert im Laufe des Tages wieder, denn inzwischen haben wir nur noch einen halben Eimer. Für die Zukunft ist es wohl ratsam sich ein großes 120 l Wasserfass zu kaufen, in dem man einen entsprechenden Wasservorrat anlegen kann.
Viele Liebe Grüße
Jannik

Besuch unserer Mentoren

Nach dem ersten Monat an unserem Einsatzplatz kamen am Donnerstag unsere beiden Mentorinnen des DEDs um sich nach unserem Befinden zu erkundigen. Am Donnerstagabend haben wir uns gemeinsam mit den anderen Entwicklungshelfern des DEDs am Bongo Square zum Fischessen getroffen. Für 1300 CFA (2 Euro) habe ich einen guten Fisch mit Plantains (Kochbananen) als Beilage bekommen. Am nächsten Morgen haben wir uns dann im Büro gemeinsam mit unserem Mentoren und dem Chef der Organisation getroffen, um über unsere ersten 5 Wochen bei UAC zu sprechen. Da von allen Seiten nur positives berichtet wurde, waren wir bereits nach einer halben Stunde fertig. In unserer Unterkunft hatten die Mentoren dann noch einige Dinge mit uns zu klären, ehe sie weiter zur nächsten Freiwilligen nach Limbe fuhren.
Am Nachmittag sind wir um 17 Uhr zur Alliance Francaise gefahren, um dort unseren Placement Test zu absolvieren und unsere Französischstunden festzulegen. Am nächsten Montag werden wir unsere erste Stunde haben. Als erste Hausaufgabe sollen wir schreiben, was wir am Wochenende gemacht haben.

Mittwoch, 29. Oktober 2008

Preise in Buea

Nachdem ich nun schon über einen Monat in Kamerun bin, kann auch mal eine erste finanzielle Bilanz ziehen. Mit dem Verpflegungs- und Taschengeld von insgesamt 200 Euro, welches einem im Rahmen des weltwärts-Programms zusteht, bin ich hier bis jetzt ganz gut hingekommen. Allerdings sind die Lebenshaltungskosten im Vergleich zu anderen Entwicklungsländern vergleichsweise hoch. Große Shoppingtouren oder Reisen durch das Land kann man mit dem Taschengeld nicht bestreiten. Den größten Teil des Geldes gebe ich für Essen aus. Für die 3 täglichen Mahlzeiten bei der Familie des Direktors bezahlen wir etwa 70 Euro monatlich. Für den kleinen Hunger zwischendurch kaufe ich mir gerne Kekse, Backwaren oder frische Orangen. Etwas teurer werden die Tage an denen wir nach Limbe fahren und dort den Eintritt zum Strand bezahlen und am Abend essen gehen. Anfangs habe ich auch noch einiges für das Flaschenwasser ausgegeben. Doch seit ich gefiltertes Wasser trinke, fällt auch dieser Ausgabenposten weg. Zu Beginn musste ich erstmal an die großen Scheine hier gewöhnen. Ein Euro entspricht 655 CFA, sodass ein 5000 CFA Schein noch nicht mal 10 Euro sind. Außerdem muss man hier immer sehen, dass man an Kleingeld kommt. Hier besteht nämlich ein chronischer Kleingeldmangel. Einmal konnte man mir in der Bäckerei, wo ich für 300 CFA Backwaren gekauft habe meinen 500 CFA Schein nicht wechseln. Da unser Taschengeld größtenteils in 10 000 Scheinen ausgezahlt wurde, muss man immer frühzeitig versuchen, diese gewechselt zu bekommen.

Hier nun noch einige Preise zur Orientierung. Die Preise können natürlich von Geschäft zu Geschäft oder je nach Restaurant etwas abweichen.



ProduktPreis in CFAPreis in Euro
Getränke und Nahrungsmittel
1,5 Liter Wasser350 CFA0,53 Euro
1 Flasche Bier (0,65 L)700 CFA 1,07 Euro
1 Flasche Limo (0,65 L)500 CFA 0,76 Euro
1 l Tetrapak Saft 700 CFA 1,07 Euro
1 Apfelsine/Orange 50 CFA 0,08 Euro
1 Baguette 150 CFA 0,23 Euro
1 frittiertes Teigbällchen (Beignet) 100 CFA 0,15 Euro
1 Schokocroissant 350 CFA 0,53 Euro
Reisgericht mit Gemüse 500 CFA 0,76 Euro
450g Schokoladenaufstrich 1000 CFA 1,53 Euro
450 g Marmelade 1100 CFA 1,68 Euro
250g Kekse (wie Prinzenrolle) 550 CFA 0,84 Euro

Nutzung des Handys (Prepaidtarif von MTN)
Gespräch innerhalb Kameruns 100 CFA 0,15 Euro
SMS innerhalb Kameruns 50 CFA 0,08 Euro
SMS ins Ausland 150 CFA 0,23 Euro

4 ½ Wochen in Buea

Hey Ihr,

Die Wochen vergehen hier immer schneller. Letzten Sonntag konnte ich es kaum glauben, dass schon wieder eine ganze Woche vorbei ist. Trotzdem will die Zeit teilweise kaum vergehen, wenn man eine Pause hat, in der man nicht weiß, was man machen soll.
In den 2. Computerstunden haben wir den Schülern erklärt, wie man ein Programm startet, minimiert und beendet. Einige Schüler können schon ganz gut mit der Maus umgehen. Allerdings muss ich mich auch ganz schön in Geduld üben, wenn das Popup Menü zum x-ten Mal verschwindet, weil der Schüler mit der Maus nicht – wie ich es erklärt habe - erst mit der Maus nach rechts in die neue Popupliste geht und dann zu dem entsprechenden Programmeintrag geht. Außerdem wird es teilweise ziemlich langweilig, drei oder viermal hintereinander jeweils drei Schülern zu erklären wie man ein Programm öffnet und wieder schließt. Und dies darf man dann auch noch 4 Mal die Woche machen. Heute hat die erste Klasse (5b) ihre dritte Computerstunde.
Im Sportunterricht letzten Freitag hatten die 5. Klassen ihre Prüfung im Hochsprung. Dies war leider nicht ganz so schön anzuschauen wie bei der 6. Klasse. Viele Schüler schafften noch nicht einmal die Einstiegshöhe von 90 cm. Zwischendurch bin ich dann auch mal gesprungen und habe eine Höhe von 1,37 cm erreicht. Im Sport haben wir am Dienstag mit haben wir mit Gymnastik (Radschlag) angefangen.
Außerdem hatte ich letzten Donnerstag und Freitag meine ersten Deutschstunden, die auch gut liefen und die Schüler schnell die ersten Sätze aussprechen konnten. Auf dem Schulhof oder vor den Klassen werden wir teilweise schon mit Hallo begrüßt und einige Schüler fragen sogar schon, wie es einem geht. Am Montag habe ich in der zweiten Deutschstunde die letzten Sätze wiederholt und einige weitere Begrüßungen eingeführt. In der nächsten Stunde werde ich dann die Zahlen lernen.
Am Samstag waren wir wieder am Strand in Limbe, wo die meiste Zeit die Sonne schien. Auffallend ist, dass man am Strand fast ausschließlich Weiße trifft. Am Abend waren wir mit einigen Franzosen, die der Entwicklungshelfer des DEDs kennt, bei einem Engländer, der in einem großen schönen Haus im Botanischen Garten von Limbe wohnt, Cocktails und Bier trinken. Erneut war man nur unter weißen oder reichen Kamerunern. Als die Franzosen dann auch noch eine Zigarre geraucht haben, hat man die Klischees, die man von in Entwicklungsländern lebenden Weißen hat, bestätigt gesehen. Außerdem fühlt man sich dabei an die Kolonialzeit erinnert, nur das diese jetzt Entwicklungszusammenarbeit oder Globalisierung heißt.
In einer Kolonne von vier Geländewagen sind wir erst gegen 21:30 Uhr in den Bird Watchers Club, einem Restaurant, welches einem Niederländer gehört, gefahren. Preislich war es dort dann auch eher teuer. Das Bier war immerhin doppelt so teuer wie normalerweise in anderen Restaurants. Um Mitternacht haben wir endlich unser essen bekommen. Dafür, dass ich schon um 19 Uhr ziemlichen Hunger hatte, war dies reichlich spät. Gegen 1:30 Uhr waren wir zurück in Limbe.
Heute ist – wie jeden Mittwoch – nur sehr wenig zu tun. Während der Pause von 11 bis 12 Uhr sollten wir im Corner Room mit einigen Kindern arbeiten. Da es hier allerdings sehr stark geregnet hat und die Wege sich in reißende Bäche verwandelt haben, sind wir nicht zum Schulgelände gekommen. Nach dem Mittagessen haben wir dann noch eine Computerstunde.
Am Freitag kommen unsere Mentoren des DEDs um sich nach unserer und der Zufriedenheit der Organisation zu erkundigen und evtl. Probleme zu lösen.
Viele Liebe Grüße
Jannik

Dienstag, 21. Oktober 2008

Das Zeitverständnis

Mir geht es weiterhin gut. Ein großer kultureller Unterschied, an den ich mich erst noch gewöhnen muss ist das Zeitverständnis hier. Kaum ein Unterricht oder ein Projekt fängt zur vorhergesehenen Zeit man. Meistens beginnt alles mindestens eine viertel Stunde später. Dies führt dazu, dass man viel Zeit mit Warten verbringt, in der man nichts Sinnvolles machen kann. Für das Internetcafe ist die Wartezeit meist zu kurz, da es, bevor die Anmeldeprozedur beim Emailprovider abgeschlossen ist, bereits losgeht. An diesen Umstand muss ich mich erst noch gewöhnen und mich dazu durchringen selber nicht immer ganz pünktlich zu erscheinen.
Letzte Woche haben wir die Computerstunden mit dem praktischen Part begonnen und den Schülern erklärt und sie praktisch ausprobieren lassen, wie man einen Computer startet und wieder ausschaltet. Für die Schüler, die häufig noch nie einen Computer benutzt haben war vor allem die Benutzung der Maus sehr schwierig. Da es in dem Computerkabinett nur 8 Computer gibt (von denen meist einige nicht funktionieren), haben wir in der ersten Stunde 3 Schüler an einen PC gesetzt. Eigentlich sollte jeweils einer den Computer hoch- und wieder herunterfahren, um anschließend zu tauschen. Doch wenn der Schüler nicht sofort wusste, was zu tun ist, stürzten sich häufig gleich mehrere Hände auf die Maus, um die gewünschte Aktion auszuführen. Dies hatte natürlich keinen großen Erfolg. In den Folgestunden haben wir nur noch ein Schüler an einen Computer gesetzt und die anderen im hinteren Teil des Raums warten lassen. Das hat deutlich besser geklappt, wobei beim Wechsel immer ein „Kampf“ darüber ausgebrochen ist, wer sich als nächstes an die PCs setzen darf.
Auch im Sportunterricht, wenn die Schüler ein oder zwei Reihen bilden sollen, bricht fast immer ein Kampf mit viel Schubsen und Drücken darüber aus, wer der erste in der Reihe ist. Ansonsten läuft der Sportunterricht jetzt besser, weil wir die Klassen alle einzeln unterrichten und es dadurch nur noch etwa 25 Schüler gleichzeitig sind. Letzte Woche haben wir das Dribbling und die Manndeckung beim Handball geübt. Dies war aufgrund der schlechten Platzverhältnisse (unebener Platz mit Steinchen, Grasbüscheln und Erde) und der schlechten Geräteausstattung (1 Handball und 2 Volleybälle) nicht ganz einfach. Der Ball ist beim Dribbeln immer wieder versprungen. Heute hatte die 6. Klasse eine Prüfung im Hochsprung. Der beste Schüler hat eine Höhe von 1,2m mit seiner eigenen Hochsprungart (eine Art Salto) geschafft. Als einzige Polsterung für die Landung haben dabei zwei dünne Schaumstoffmatratzen gedient. Für die Schüler war dies allerdings kein Problem.
Letzte Woche hat uns der Klassenlehrer einer 5. Klasse gefragt, ob wir Deutschstunden geben könnten. Mit diesen fangen wir nun diese Woche an. Gestern hat die andere weltwärts-Freiwillige ihre erste Deutschstunde gegeben. Die Schüler waren interessiert und haben schnell die ersten Sätze, die man zum kennenlernen braucht (Wie geht es dir?, Mir geht es gut., Wie alt bist du? etc.), gut ausgesprochen. Am Donnerstag habe ich meine erste Deutschstunde. Ich hoffe die Klasse ist ähnlich interessiert. Nach den ersten Stunden müssen wir dann mal schauen, wie wir den Schülern die grundlegende Grammatik beibringen. Da wir in diesem Fall keine Assistenten sind, wird auch die Unterrichtsvorbereitung einige Zeit in Anspruch nehmen. Doch bis jetzt haben wir noch genügend freie Zeit, um die Unterrichtsvorbereitung erledigen zu können. Wenn irgendjemand noch irgendwelche Ideen oder Spiele zum Erlernen der Deutschen Sprache für Kinder hat, würde ich mich freuen, wenn ihr mir diese weitergebt.
Am Sonntag waren wir erneut am Strand in Limbe, was wieder sehr schön war. Allerdings ist der Strand am Sonntag deutlich voller, weil viele Geschäftsleute mit ihren Familien aus Douala kommen. Außerdem waren die Wellen nicht so schön groß, wie die Woche davor. Das Wetter war mal wieder sehr wechselhaft und hatte vom herrlichen Sonnenschein bis zum Regen alles zu bieten.
Viele Liebe Grüße
Jannik

Sonntag, 12. Oktober 2008

Am Strand in Limbe

Hey,
Samstag sind wir mit dem Entwicklungshelfer des DEDs zum Strand nach Limbe gefahren, wo wir die andere weltwärts Freiwillige des DEDs getroffen haben. Am Vormittag war noch nicht so richtiges Strandwetter in Sich und es regnete teils stark. Doch bis zum frühen Nachmittag klarte der Himmel auf und die Sonne kam durch. Die Wassertemperatur des Atlantiks war sehr angenehm und die meterhohen Wellen machten das Baden zu einem richtigen Vergnügen.
Hier ein Foto von den Wellen im Atlantik. Die wirkliche Wucht und Kraft dieser Wellen lässt sich leider nur erahnen.

Am Abend waren wir dann noch in einem Restaurant im Botanischen Garten von Limbe essen. Dabei hatten wir einen wunderschönen Blick aufs Meer und konnten den Sonnenuntergang beobachten.
Hier ein Foto von diesem Sonnenuntergang.

Nach diesem schönen Tag sind wir am Abend zurück nach Buea gefahren. Dort gab es wieder einmal kein fließend Wasser, sodass wir uns nicht mehr duschen konnten.
Am Sonntag steht nun etwas Hausarbeit an. Einige Sachen müssen gewaschen und schon gewaschene Sachen gebügelt werden, um die Eier der Mangofliege abzutöten. Dies habe ich inzwischen hinter mich gebracht.
Viele Liebe Grüße
Jannik

Die ersten zwei Wochen in Buea

Hey,
Nun ist schon die 2. Arbeitswoche hier in Buea um. Am Mittwoch habe ich meine erste Computerstunde gegeben. Sie war in Ordnung, wobei ich mich an die Rolle als Lehrer erst noch gewöhnen muss. Die Klasse war auch an dem theoretischen Wissen über Computer nicht sehr interessiert. Stattdessen wollen die Schüler wohl direkt praktisch mit dem Computer arbeiten. Mal sehen wie sich die nächsten Stunden entwickeln.
Während des Sportunterrichts am Freitag hatten wir mit dem Wetter mehr Glück als am Dienstag und konnten mit allen vier Klassen das Werfen und Fangen beim Handball üben. Dazu teilten wir die Klassen jeweils in drei Gruppen ein und jede/r Freiwillige betreute eine Gruppe. Dies hat insgesamt ganz gut funktioniert. Allerdings hatten wir in der zweiten Sportstunde die Klassen 5 a + b gemeinsam (insgesamt 60 – 70 Schüler).Dies war ziemlich anstrengend und etwas chaotisch, weil die Schüler sich immer wieder mit anderen Dingen beschäftigten, da sie nicht so oft selbst werfen bzw. fangen mussten.
Vormittags hatten wie meist nicht soviel zu tun. Wir mussten noch ein paar Bilder für das Sponsorchipprogramm machen und am Donnerstag waren wir während der Pause von 11 bis 11:45 Uhr im Corner Room und haben mit den Kindern, die nicht so schnell lernen, Dinge aus dem Unterricht wiederholt. In diesem Fall war das das Schreiben der Buchstaben.
Die Nachmittage von Mittwoch bis Freitag hatten wir immer frei. Eigentlich sollten wir am Donnerstag am School on Wheels Project teilnehmen, doch dieses ist aufgrund einer Konferenz der Lehrer ausgefallen.
Schöne Grüße
Jannik

Mittwoch, 8. Oktober 2008

Die ersten Unterrichtsstunden

Hey,
das Wochenende haben wir gut (mit viel freier Zeit) hinter uns gebracht. Wir haben uns mit einem Entwicklungshelfer des DEDs hier in Buea getroffen und am Sonntag war Weltlehrertag und UAC hat diesen mit einem gemeinsamen Essen im am Nachmittag gefeiert. Am Montag war dann unser erster Tag mit Unterricht. Wir hospitierten bei der ersten Computerstunde für die 5. Klasse. Dabei ging es um die Definition des Computers und die Vorstellung der verschiedenen Computer und der Bauteile, aus dem sich ein Computer zusammensetzt. Am Dienstag hat dann ein weiterer Freiwilliger aus den Niederlanden die Einführung in die Welt der Computer in der 6. Klasse übernommen. Am Mittwoch werde ich diese Einführung einer weiteren 5. Klasse (insgesamt gibt es 3) geben. Am Montag- und Dienstagnachmittag haben wir am sogenannten School on Wheels Programm teilgenommen. Dabei fahren einige Lehrer und wir Freiwilligen in die umliegenden Dörfer von Buea, um dort Kinder bei ihren Hausaufgaben zu unterstützen oder ihnen noch mal etwas zu erklären, da dies den Eltern vielfach nicht möglich ist. Da die Kinder keine Hausaufgaben aufhatten und mir nicht sagen konnten, was sie machen wollen, war es erstmal schwierig zu schauen, was ich mit den Kindern (ich hatte jeweils Kinder aus der 2. Klasse) machen kann. Dazu kam noch das Problem, dass ich Schwierigkeiten hatte die Kinder zu verstehen, weil sie Pidgin gesprochen haben. Ich habe dann ein wenig Rechnen (Addieren und Subtrahieren) geübt.
Heute Vormittag hatten wir noch Sportunterricht. Die 6. Klasse hat Hochsprung auf einer Fläche mit etwas Gras und viel Erde geübt. Da es danach anfing zu regnen, haben die anderen Klassen (5a,b,c) theoretisches Wissen über die verschiedenen Bereiche eines Leichtathletikstadions und die verschiedenen Sprintdistanzen und Hochsprungtechniken vermittelt bekommen. In diesen Stunden haben wir hospitiert und den Schülern teilweise beim Zeichnen des Leichtathletikstadions geholfen.
Soviel zu meinen ersten beiden Tagen mit entsprechendem Unterricht. Wettermäßig regnet es hier derzeit täglich und heute war es das erste Mal so kühl, dass es im T-Shirt zu kalt war. Ein bisschen wärmer könnte es meiner Meinung schon sein. Soviel für den Moment. Am Mittwoch haben wir nur sehr wenig zu tun (eine Computerstunde und ein wenig Arbeit am Sponsorchipprogramm). Somit hoffe ich, dass wir es endlich mal auf den Markt schaffen.
Die besten Grüße
Jannik
P.S. Ich habe in der rechten Spalte eine Diashow mit einigen Bildern aus Buea und Yaounde eingefügt. Durch draufklicken gibt’s diese auch in groß und mit Bildunterschriften.
Hier noch ein Bild von unserer Unterkunft.

Samstag, 4. Oktober 2008

Die ersten Tage in Buea

Hey,

nun ist die erste Arbeitswoche (wenn man diese so nennen kann) in Buea schon wieder vorbei. Viel zu tun, hatten wir nicht. Dienstag habe ich ja bereits geschrieben, dass hier ein Feiertag war und wir aus diesem Grund nur eine kleine Stadtrundfahrt gemacht haben. Am Mittwoch haben wir dann eine kleine Einführung über Kamerun bekommen und wurden dann in den einzelnen Klassen den Lehrern und Schülern vorgestellt. Außerdem haben wir an diesem Tag noch Infos zu unseren Tätigkeiten bekommen. Dazu zählt unter anderem die Betreuung des sogenannten Sponsorchip Programms, bei dem es darum geht, Sponsoren für Kinder zu finden, deren Eltern das Schulgeld aus verschiedenen Gründen (Arbeitslosigkeit, große Familie, etc) nicht bezahlen können, zu finden. Infos zu diesem Programm gibt es bereits auf der Webseite von UAC. Wir haben dann am Donnerstag Fotos von den Kindern gemacht, die noch nie einen Sponsor hatten, um diese dann auf die Webseite zu stellen. Außerdem haben wir am Nachmittag unseren Stundenplan zum unterrichten der Klassen in Kooperation mit einem lokalen Lehrer bekommen. Ich werde Computer und Sport in den Klassen 5a,,b,c und 6 unterrichten. Freitag gab es dann auch kaum noch etwas zu tun. Während der Pause von 11 bis 11:45 Uhr sollten wir in dem sogenannten Corner Raum mit den Kindern spielen oder ihnen was vorlesen. Doch dazu kam es gar nicht, da uns die Kinder direkt am Eingang bedrängten und sich an uns dranhängten, sodass wir die Pause auf dem Hof verbrachten. Am Nachmittag war dann nichts mehr zu tun. Insgesamt hatten wir in der ersten Woche also relativ wenig zu tun. Einen großen Teil unserer freieb Zeit haben wir im Internetcafe verbracht. Allerdings war die Verbindung auch sehr langsam und es kam immer wieder zu Fehlermeldungen. Auch erlebten wir mehrmals kurzzeitige Stromausfälle, die den Computer neustarten ließen und damit sämtliche nicht gespeicherten Texte (insbesondere Emails im Browser) verloren waren. Man sollte solche Mails also immer mit einem Textprogramm schreiben und entsprechend oft zwischenspeichern, damit man eine Mail nicht mehrmals schreiben muss.
Nun steht uns das erste freie Wochenende in Buea bevor, ehe es am Montag unser richtiger Arbeitsplan beginnt.
Viele Liebe Grüße
Jannik

Dienstag, 30. September 2008

Fahrt und Ankunft in Buea

Hi Ihr,

am Montagnachmittag gegen 17 Uhr sind wir zwei Freiwilligen nach einer anstrengenden Fahrt in Buea angekommen und von unserem Mentor abgeholt worden. Die Fahrt begann am Morgen gegen 8 Uhr mit einem Fußmarsch mit unserem Gepäck von der Protestantischen Universität (unserer Unterkunft in Yaoundé) zur nächsten Hauptstraße. Völlig verschwitzt kamen wir (Drei Freiwillige, die nach Buea und Limbe gehen, und Aline einer DED Koordinatorin für das weltwärts Projekt in Kamerun) an der Straße an und fanden zum Glück sehr schnell zwei freie Taxis, die uns zum Busbahnhof brachten. Dort hat Aline für uns Tickets nach Limbe gekauft und schon Plätze im in der letzten Reihe des Busses freigehalten (für mich in der Mitte, damit ich meine Beine nicht zusammenknoten muss). Nachdem unser Gepäck verladen war, stiegen wir ein und mussten dann noch eine halbe Stunde warten, bis der Bus pünktlich (was hier keine Selbstverständlichkeit) und bis auf den letzten Platz gefüllt losfuhr. Insbesondere in Douala war dann die Luft und Temperatur deutlich unangenehmer, da der Bus auch viel im Stau stand. Während der Fahrt war der im Bus vorhandene Luftzug ganz angenehm. In Douala lehrte sich dann der Bus größtenteils. An einigen kurzen Zwischenstopps, kamen immer wieder Leute in den Bus, die verschiedenste Lebensmittel verkauften. Die Straßen waren gesäumt von gesäumt von Palmen, Bananenbäumen und Maisfeldern. Zwischen Douala und Limbe war die Landschaft hügelig und wir hatten schöne Aussichten auf die großen Wälder und das Meer. Was ich an diesem Nachmittag nicht gesehen habe, war der Mount Cameroon Am Dienstag früh konnte ich ihn dann aus meinem Fenster sehen und im Lauf des Tages erlebt, wie er in der Wolkendecke verschwand.
In Limbe angekommen, wurde eine Freiwillige von ihrem Mentor abgeholt. Während wir mit den sogenannten Buschtaxis nach Buea fuhren. Dabei mussten an der Abfahrtstation warten, bis der Kleinbus voll war. In diesen Kleinbussen saß man dann wirklich sehr eng. Pro Sitzreihe mussten in den Bussen von der Größe eines VW Transporters 4 Personen Platz nehmen und wo sonst drei Sitzreihen montiert sind, waren vier, sodass auch kein bisschen Beinfreiheit vorhanden war. Unser Gepäck wurde auf das Dach geschnürt. In Buea kam unser Tutor und mit einem Taxi sind wir zum Büro unser Partnerorganisation gefahren, wo wir deren Chef getroffen haben. Von dort wurden wir mit einem Schulbus der Organisation zu unserer Unterkunft gebracht. Einem einfachen Haus mit einem großen Wohnzimmer und drei Schlafräumen. Leider ist im Laufe des Abends das Wasser ausgefallen, sodass wir uns nicht mehr waschen konnten und verschwitzt – wie wir waren – ins Beet gehen mussten. Als es noch Wasser gab, hatten wir vergessen die Wassereimer aufzufüllen. So etwas sollte uns nicht noch einmal passieren.
Am Dienstag haben uns dann unsere Mentoren Justine und Barclay die Stadt und ihre Umgebung ein wenig gezeigt. Da heute wohl ein Feiertag (Ende des Fastenmonats Ramadan) ist, werden wir nach dem Mittagessen Zeit für uns haben. Verpflegt werden wir von der Familie des Chefs. Zum Frühstück und Abendessen gibt es hier ein Brot aus Süßkartoffel- und Weizenmehl, was ähnlich wie Toastbrot aussieht. Das Brot schmeckt auch gut: Allerdings fehlt mir das Schwarzbrot, was es hier nicht gibt.
Ansonsten habe ich mich jetzt hier ganz gut eingerichtet.
Viele Liebe Grüße
Jannik

Donnerstag, 25. September 2008

Die letzten Tage in Yaoundé

Hey ihr,

nun ist die erste Woche hier in Kamerun schon wieder fast vorbei. Morgen früh geht es zu unseren Einsatzplätzen. Wir drei Freiwilligen, die in den Süd-Westen von Kamerun (Buea und Limbe) gehen, fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu den Einsatzplätzen.
Ansonsten ist das Seminarprogramm das offizielle Seminarprogramm am Samstagvormittag mit einer Gesundheitseinheit zu Ende gegangen. Am Freitag haben wir am Vormittag noch mit unseren Tutoren zusammengearbeitet. Zum einen haben wir über die gegenseitigen Erwartungen und Ängste gesprochen und anschließend einen Arbeitsplan für die ersten vier Wochen gemacht. Wenn alles gut geht, werde ich am Montag in der Mittagszeit in Buea ankommen. Am Dienstag werde ich dann dort eine erste Einführung bekommen. Am Nachmittag werde ich bei dem sogenannten „Schools on Wheel“ Projekt mitmachen. Dabei fahren einige Lehrer zusammen in die umliegenden Dörfer von Buea, um dort Kinder zu unterrichten, die kaum Zugang zu Bildung haben. Dort werde ich mich dann auch gleich an Pidgin-Englisch gewöhnen müssen. Ich hoffe, dass es dabei keine großen Verständigungsprobleme gibt.
Da wir während des Wochenendes in der Unterkunft nur noch Frühstück bekommen, waren wir gestern beim Vietnamesen essen. Heute sind wir zur Boulangerie gegangen und haben uns einige Backwaren gekauft. Günstig ist ein einfaches Baguette (etwa 0,25 €), während andere Backwaren sich preislich nur wenig von Deutschland unterscheiden. Leider gibt es hier an Brot kein Schwarzbrot und keine Frischmilch.
Das Wetter hier ist sehr unterschiedlich und anstrengend. Auf dem Weg zur Boulangerie hat die Sonne geschienen und es war sehr heiß. Einige Stunden später hat es hier einen starken Tropenregen gegeben, der hier den gesamten Boden zu Matsch versammelt hat. Unangenehm ist auch der Smok, der hier herrscht. Teilweise kommt aus den Auspuffen dunkler schwarzer Rauch. Mal sehen wie es in Buea wird. Das waren erstmal die Eindrücke aus der ersten Woche. Das nächste Mal werde ich mich aus Buea melden.
Viele Liebe Grüße
Jannik

Ankunft und die ersten Tage in Yaoundé

Hey Ihr!

Mit etwas Verspätung sind wir (9 Freiwillige, die mit dem DED mit dem weltwärts Programm nach Kamerun gehen) am Montagabend in Yaoundé, der Hauptstadt Kameruns, gelandet. Dort wurden wir direkt von den unseren beiden Mentoren des DED für das weltwärts-Programm in Empfang genommen und zur protestantischen Universität von Yaoundé gebracht. Dort sind wir während der ersten Woche für das Einführungsseminar in Yaoundé untergebracht. Am Abend gab es dann noch eine kurze Vorstellung und ein gutes (warmes) Abendessen. Vor dem Schlafengehen wurden dann noch die aus Deutschland mitgebrachten Moskitonetze mit Klebeband und Bindfaden befestigt, damit man in der Nacht nicht von den Moskitos angefallen wird. Am nächsten Morgen nach dem Frühstück besuchte uns die Landesdirektorin des DED's in Kamerun, die uns herzlich begrüßte und den DED in Kamerun mit einer kleinen Power Point Präsentation vorstellte. Im weiteren Verlauf des Tages gab es noch einige organisatorische Dinge (Wohnort, Arbeitsort und Kontaktadressen für Krisenfälle) zu erledigen. Am Nachmittag sind wir dann in einem weißen Bus, der mich an die UN Busse aus verschiedenen Filmen erinnerte, zur deutschen Botschaft gefahren, wo uns der stellvertretenden Botschafter (die neue Botschafterin kommt erst am 2. Oktober 2008) ebenfalls herzlich begrüßt hat. Er hat sich gefreut, dass nun auch die ersten weltwärts Freiwilligen mit dem DED in Kamerun sind.

Gestern Abend waren wir in einem typisch kamerunischen Restaurant, wo es nicht wie in Deutschland eine Speisekarte mit einem festen Preis gibt, sondern man das Essen – in unserem Fall den Fisch – vorher aussucht und um den Preis verhandelt. Dort haben wir auch das erste Mal in Kamerun mit den Händen gegessen, da es hier in der Unterkunft immer noch Besteck gibt. Das Essen – der Fisch mit Kochbananen als Beilage – hat aber auch so sehr gut geschmeckt und es war eine sehr gute Erfahrung.

Heute sind wir dann noch mehr in das kamerunische Leben eingetaucht und haben mit einem Kameruner eine „Stadtrundfahrt“ gemacht. Wir sind Taxis zum Markt gefahren, wobei sich die Taxis hier deutlich von denen in Deutschland unterscheiden. In der Regel ist es nicht so, dass man dem Taxifahrer ein Ziel nennt und dieser einen dann direkt ohne Zwischenstopp dort hin bringt. Stattdessen stoppen die Taxis ständig, wenn Menschen am Straßenrand stehen und auf ein Taxi warten. Man gibt dann sein Ziel an und wenn dieses auf dem Weg liegt, wird man mitgenommen. Dies führt dazu, dass die Taxis ständig bremsen und anfahren und das ohne jeden Blinker. Man muss also als Autofahrer ständig auf der Bremse stehen. Vor allem, da schätzungsweise mehr als 50 % der Autos Taxis sind.

Auf dem Markt gab es dann fast alle Güter des täglichen Bedarfs. Verschiedenste Obst- und Gemüsesorten, Kleider, Schuhe und vieles mehr. Dort konnten wir uns erneut im verhandeln üben, wobei man sich daran, aufgrund der ohnehin schon günstigen Preise für das Obst erst noch gewöhnen muss. Nach einer Runde über dem Markt, sind wir wieder mit dem Taxi zu einem Supermarkt gefahren, der – im Gegensatz zum Markt – ziemlich leer war. Dort sind die Preise für fertige Nahrungsmittel auch häufig teurer als in Deutschland, weil die Lebensmittel aus Europa (hauptsächlich Frankreich) importiert werden. Vom Supermarkt ging es dann wieder zu unserer Unterkunft, wo schon die ersten Tutoren unserer Partnerorganisationen angekommen waren. Mein Tutor hatte allerdings aufgrund einer Panne mit dem Bus Verspätung und kam erst sehr spät, sodass wir uns nicht mehr viel unterhalten haben. Morgen werden wir dann mit unseren Tutoren Arbeitspläne für die ersten vier Wochen erstellen.

Im Augenblick kann ich die ganzen vielen neuen Eindrücke noch nicht richtig verarbeiten. Es ist hier kaum etwas, wie in Deutschland. Insbesondere im Straßenverkehr grenzt es für mich an ein Wunder, dass ich noch keinen Unfall erlebt habe. Bis jetzt habe ich mir gesagt, dass ich, sofern es sich irgendwie vermeiden lässt, hier kein Auto fahren möchte.

So das war’s erstmal von mir und meinen Eindrücken aus Yaoundé. Ich werde versuchen aus Yaoundé noch mal zu schreiben, da ich nicht weiß, wie die Internetversorgung in Buea aussieht.

Viele Liebe Grüße! Jannik

Donnerstag, 18. September 2008

Hallo

Ein paar Tage vor meinem Abflug nach Kamerun habe ich es nun geschafft mir einen Blog einzurichten. Hier möchte ich in den nächsten 12 Monaten viel über meine Erfahrungen und Erlebnisse in Buea/Kamerun berichten.