Mittwoch, 29. Oktober 2008

4 ½ Wochen in Buea

Hey Ihr,

Die Wochen vergehen hier immer schneller. Letzten Sonntag konnte ich es kaum glauben, dass schon wieder eine ganze Woche vorbei ist. Trotzdem will die Zeit teilweise kaum vergehen, wenn man eine Pause hat, in der man nicht weiß, was man machen soll.
In den 2. Computerstunden haben wir den Schülern erklärt, wie man ein Programm startet, minimiert und beendet. Einige Schüler können schon ganz gut mit der Maus umgehen. Allerdings muss ich mich auch ganz schön in Geduld üben, wenn das Popup Menü zum x-ten Mal verschwindet, weil der Schüler mit der Maus nicht – wie ich es erklärt habe - erst mit der Maus nach rechts in die neue Popupliste geht und dann zu dem entsprechenden Programmeintrag geht. Außerdem wird es teilweise ziemlich langweilig, drei oder viermal hintereinander jeweils drei Schülern zu erklären wie man ein Programm öffnet und wieder schließt. Und dies darf man dann auch noch 4 Mal die Woche machen. Heute hat die erste Klasse (5b) ihre dritte Computerstunde.
Im Sportunterricht letzten Freitag hatten die 5. Klassen ihre Prüfung im Hochsprung. Dies war leider nicht ganz so schön anzuschauen wie bei der 6. Klasse. Viele Schüler schafften noch nicht einmal die Einstiegshöhe von 90 cm. Zwischendurch bin ich dann auch mal gesprungen und habe eine Höhe von 1,37 cm erreicht. Im Sport haben wir am Dienstag mit haben wir mit Gymnastik (Radschlag) angefangen.
Außerdem hatte ich letzten Donnerstag und Freitag meine ersten Deutschstunden, die auch gut liefen und die Schüler schnell die ersten Sätze aussprechen konnten. Auf dem Schulhof oder vor den Klassen werden wir teilweise schon mit Hallo begrüßt und einige Schüler fragen sogar schon, wie es einem geht. Am Montag habe ich in der zweiten Deutschstunde die letzten Sätze wiederholt und einige weitere Begrüßungen eingeführt. In der nächsten Stunde werde ich dann die Zahlen lernen.
Am Samstag waren wir wieder am Strand in Limbe, wo die meiste Zeit die Sonne schien. Auffallend ist, dass man am Strand fast ausschließlich Weiße trifft. Am Abend waren wir mit einigen Franzosen, die der Entwicklungshelfer des DEDs kennt, bei einem Engländer, der in einem großen schönen Haus im Botanischen Garten von Limbe wohnt, Cocktails und Bier trinken. Erneut war man nur unter weißen oder reichen Kamerunern. Als die Franzosen dann auch noch eine Zigarre geraucht haben, hat man die Klischees, die man von in Entwicklungsländern lebenden Weißen hat, bestätigt gesehen. Außerdem fühlt man sich dabei an die Kolonialzeit erinnert, nur das diese jetzt Entwicklungszusammenarbeit oder Globalisierung heißt.
In einer Kolonne von vier Geländewagen sind wir erst gegen 21:30 Uhr in den Bird Watchers Club, einem Restaurant, welches einem Niederländer gehört, gefahren. Preislich war es dort dann auch eher teuer. Das Bier war immerhin doppelt so teuer wie normalerweise in anderen Restaurants. Um Mitternacht haben wir endlich unser essen bekommen. Dafür, dass ich schon um 19 Uhr ziemlichen Hunger hatte, war dies reichlich spät. Gegen 1:30 Uhr waren wir zurück in Limbe.
Heute ist – wie jeden Mittwoch – nur sehr wenig zu tun. Während der Pause von 11 bis 12 Uhr sollten wir im Corner Room mit einigen Kindern arbeiten. Da es hier allerdings sehr stark geregnet hat und die Wege sich in reißende Bäche verwandelt haben, sind wir nicht zum Schulgelände gekommen. Nach dem Mittagessen haben wir dann noch eine Computerstunde.
Am Freitag kommen unsere Mentoren des DEDs um sich nach unserer und der Zufriedenheit der Organisation zu erkundigen und evtl. Probleme zu lösen.
Viele Liebe Grüße
Jannik

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