Donnerstag, 5. Februar 2009

Meine letzten Wochen

Hallo Ihr,

wie ich feststellen musste, ist der Januar wie im Fluge vergangen. Gerade aus den Weihnachtsferien in Kribi wiedergekommen, ging es Ende Januar erneut nach Kribi zum Zwischenseminar. Doch vor diesem hatte ich meine einzige mehr oder weniger vollständige Arbeitswoche im Januar. In den Computerstunden zeigten wir den Schülern wie man ein Word-Dokument speichert, um später an diesem weiterzuarbeiten. Allerdings hatten die meisten Schüler nach unserem Zwischenseminar bereits wieder vergessen, wie man ein Dokument speichert. Da die Computerthemen zunehmend schwieriger werden, wollen wir die Klassen in Zukunft teilen, sodass eine Hälfte im Computerraum, die praktische Benutzung übt, während die andere Hälfte im Klassenraum den Stoff wiederholt und entsprechende Anleitungen aufschreibt, sodass die Schüler dort später nachschauen können, wie etwas funktioniert, wenn sie es nicht mehr wissen.
Das School on Wheels Project läuft im neuen Jahr auch besser als davor. So kommen zum einen nicht mehr ganz so viele Kinder, was sich in einigen Wochen wahrscheinlich wieder ändern wird. Zum anderen sind am Montag nach unserer Rückkehr aus Mamfe, drei neue Freiwillige gekommen, die ebenfalls am School on Wheels Project teilnehmen. Damit haben wir jetzt eine ganz gute Betreuungssituation.
Ansonsten habe ich die Woche nach meiner Rückkehr aus Mamfe und vor dem Zwischenseminar größtenteils im Internetcafe verbracht, um eine Lösung für mein, durch einen Virus zerstörtes, Netbook zu finden. Leider sollte mir der Erfolg in dieser Woche noch nicht gegönnt sein. Schwierigkeiten bereitete mir vor allem das fehlende CD-Rom Laufwerk. Dadurch war es mir nicht möglich einfach von einer Rettungs CD zu booten. Die Alternative, von einem USB-Stick zu booten, stellte sich deutlich schwieriger dar. So blieb das Netbook auch während dem Zwischenseminar nicht funktionstüchtig in Buea.
Die Reise nach Kribi lief dann erstaunlicherweise ziemlich gut und ich fühlte mich in keiner Weise an den Horrortrip von Buea nach Kribi vor Weihnachten erinnert. Diesmal lief einfach alles wie am Schnürchen. Gemeinsam mit Moni, Hannah und Katharina (den drei Freiwilligen aus Bafoussam) machten wir uns Sonntag früh auf den Weg. Erst ging es mit einem Buschtaxi nach Douala, wo wir mit einem Taxi zur Busstation von Central Voyages fuhren. Dort hatten wir unglaubliches Glück, da der Bus bereits fünf Minuten nach unserer Ankunft losfuhr. Damit brauchten wir insgesamt nur 4 ½ Stunden bis nach Kribi. Somit konnten wir den Sonntag noch am Strand genießen, ehe am Montag das Seminar beginnt und wir dann deutlich weniger Zeit für den Strand haben.
Das Seminar war dann insgesamt sehr gut, insbesondere die Einheiten zum Thema Lessons Learnt, in der wir unsere bisherigen Erfahrungen, Probleme, Lernerfolge und Krisen erarbeitet haben und für die Probleme Lösungsvorschläge erarbeitet haben. Am Mittwoch kamen dann noch unsere Tutoren aus den Partnerorganisationen, um gemeinsam die Erwartungen und Befürchtungen des Vorbereitungsseminars zu reflektieren und die bisherigen Erfahrungen und Probleme zu erarbeiten und Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln. Ein großes Problem schien die fehlende Kommunikation in den Organisationen zu sein. Nicht nur zwischen den Freiwilligen und dem Tutor und dem Freiwilligen sondern im Allgemeinen in der Organisation. Häufig weiß man nicht an welchen Projekten die anderen Mitarbeiter arbeiten und ein gegenseitiger Ideenaustausch findet auch kaum statt. Bei mir merke ich dies vor allem, dass man häufig nur durch Zufall im Gespräch von demnächst anstehenden Projekten erfährt und einem nichts gesagt wird, wenn eine Unterrichtsstunde ausfällt. Am Donnerstag besuchten uns noch die Landesdirektorin des DEDs in Kamerun Frau Weitz und der Vertreter des BMZ Geerd Wurthmann von der Botschaft.
Abschließend haben wir am Freitag noch einen Ausflug nach Kribi gemacht, wo wir uns erst eine Kirche angeschaut haben, die die Deutschen erbaut haben. Direkt nebenan lag der deutsche Friedhof. Am Nachmittag haben wir noch einen traditionellen Chef von einem Dorf bei den Lobe-Wasserfällen getroffen, der uns über die Aufgaben eines traditionellen Chefs erzählt hat. Er hat uns ebenfalls einige Kokosnüsse gegeben, deren Milch wir erst getrunken und anschließend das Fruchtfleisch gegessen.
Eigentlich war Samstag als Rückfahrtag geplant, doch wir diesen auf Sonntag verschoben, um noch einen schönen Tag am Strand zu haben. Zum Abschluss haben wir in Kribi noch die beste Pizza Kameruns (soweit ich dies beurteilen kann) gegessen. Sonntag ging es sehr früh zurück. Mit dem ersten Bus um 6:30 Uhr ging es nach Douala, wo ich mit Janna und Lea nach Limbe weitergefahren bin. Die Fahrt war abermals erstaunlich gut und von Douala nach Limbe hatten wir im Auto sogar eine Klimaanlage.
Gegen Mittag waren wir bereits in Limbe und konnten dort nochmals einen halben Tag am Strand genießen, wo wir die anderen Freiwilligen von UAC trafen.
Damit war die Seminarwoche auch schon wieder viel zu schnell vorbei. Zurück in Buea hatte ich zumindest in Bezug auf meinen Laptop endlich erfolg und konnte mit Hilfe von Bart PE die Registry reparieren. Nach mehrmaligen Virenscans mit verschiedenen Antivirusprogrammen hat es nun den Anschein, dass mein Laptop clean ist und auch keinen großen Schaden genommen hat. Soweit ich es bis jetzt beurteilen kann, sind weder Funktionen beeinträchtigt noch fehlen irgendwelche Dateien. Für die Zukunft soll mir dieser Virusbefall eine Lehre sein und ich werde jetzt noch vorsichtiger sein.
Ansonsten hat die Arbeitswoche ganz gut angefangen, auch wenn die Schüler das (vor zwei Wochen in der Computerstunde) Gelernte größtenteils schon wieder vergessen haben. Ansonsten finden demnächst einige Veranstaltungen statt. Diesen Freitag ist der Nationale Tag der Zweisprachigkeit. Dort führen die Schüler der Jamadianle School verschiedene Dinge vor. Nächste Woche Mittwoch ist Youth Day bei dem eine große Parade auf dem Platz der Unabhängigkeit stattfindet. Ebenfalls nächste Woche soll ein Festival starten, welches sich Buea Trade Fair nennt. Was sich dahinter genau verbirgt weiß ich noch nicht. Ende Februar findet schließlich der Mountain Race statt, bei dem mehrere hundert Teilnehmer den viertausend Meter hohen Berg in wenigen Stunden bezwingen. Ich werde auf dieses Rennen verzichten und den Berg etwas gemütlicher in drei Tagen besteigen. Ich hoffe wenigstens das einigermaßen ohne Probleme zu schaffen, da ich in den letzten zwei Monaten kaum Sport gemacht habe und erst Montag mal wieder 40 Minuten gejoggt bin. Ich hoffe ich kann mich dazu in Zukunft mindestens 2-3 Mal die Woche durchringen.

Ich hoffe euch geht’s gut.
Demnächst werde ich wohl auch noch mal einige Fotos einstellen.

Viele Liebe Grüße
Jannik

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