Samstag, 7. Februar 2009

Zurück in Buea

Hallo,

die letzte Woche war insgesamt ganz gut, auch wenn der Kribiaufenthalt gerne noch etwas länger hätte sein können. Doch letztlich war ich froh, dass ich mich in Buea nochmals meinem PC Problem annehmen konnte und nach knapp drei Wochen endlich eine Lösung gefunden habe.
Arbeitsmäßig ging es so weiter wie vor dem Zwischenseminar, wobei wieder einmal eine Computerstunde ausfiel, weil die Schüler nicht da waren. Außerdem hatten die meisten Schüler große Schwierigkeiten das vor zwei Wochen Gelernte erneut anzuwenden. So mussten wir noch mal erklären, wie man ein Dokument speichert. Von nächster Woche an werden wir die Klassen für die Teilen, sodass ein Teil der Klasse den praktischen Umgang lernt und die andere die gelernten Dinge theoretisch wiederholt. Ich muss nun noch mal sehen, wie ich den theoretischen Unterricht am Besten gestalte. Am einfachsten wäre es sicherlich mit einem Beamer, doch der existiert hier leider nicht, sodass ich mir anders behelfen muss.
Das School on Wheels Project läuft auch wie gewohnt weiter, wobei es am Dienstag in Bokova ausgefallen ist, weil keine Kinder da waren.
Am Freitag fand im Bezug zum nationalen Tag der Zweisprachigkeit eine Vorführung der Schüler statt. So sagten einige Schüler Gedichte in Englisch und Französisch auf, es wurde ein Drama aufgeführt und der Schulchor hat die Nationalhymne und einige andere Lieder gesungen. Dies war sehr schön anzuschauen, wobei es leider häufig schwierig war alles zu verstehen, da die alle Schüler gemeinsam einen nicht zu vermeidenden Geräuschpegel verursacht haben und gleichzeitig die Schüler (insbesondere aus den unteren Klassen) sehr leise gesprochen haben.
Am Donnerstag fiel meine Deutschstunde erneut aus, weil die Schüler noch für den Tag der Zweisprachigkeit üben mussten. Erneut hielt es keiner für nötig mich in irgendeiner Weise zu informieren, sodass ich wieder meine Zeit mit sinnlosem hin- und herfahren verbracht habe.
Pech hatten wir in dieser Woche mit den Schulbussen. Am Donnerstag beim School on Wheels Project sprang das Auto nicht mehr an, als wir es umparken wollten, um genug Platz für die Schüler zu haben. Nach dem School on Wheels Project um 18 Uhr tauchte der Fahrer nicht auf und auch nach einer halben Stunde war noch nichts vom Fahrer zu sehen. Es war schon dunkel als in einiger Entfernung zwei große Lichter auftauchten, die zu dem anderen Schulbus gehörten. In diesem saß auch unser Fahrer. Dieser war zurück nach Molyko gelaufen, um dort den anderen Bus zu holen. Allerdings hielt er es nicht für nötig uns zu informieren. Als das Auto beim geplanten Umparken nicht ansprang meinte der Fahrer noch, dass es wieder anspringen wird, wenn der Motor kalt ist. Doch auch die Ankunft des anderen Busses bedeutete nicht die direkte Heimfahrt nach Molyko. Stattdessen versuchten wir den anderen Bus abzuschleppen, was sich als nicht sonderlich erfolgreich erwies. Das Abschleppseil war ein relativ dünnes Seil, was immer wieder riss. Auch der Versuch es mit einem Anschnallgurt zu versuchen schlug fehl. Die Straße war so steinig, uneben und ansteigend, dass der Widerstand sehr groß war und das Seil immer schneller riss, als der Bus in Bewegung gelangen konnte. Letztlich haben einige Männer aus dem Dorf den Bus bis zur Hauptstraße geschoben, von wo er erstmal einige Zeit alleine Rollen konnte. Zwischendurch mussten wir ihn immer wieder an den anderen Bus hängen. Jetzt war der Gurt stabil genug, weil der Widerstand auf der Teerstraße deutlich geringer war. Im Endeffekt sind wir dann zwei Stunden verspätet um 20 Uhr in Molyko angekommen, wo wir unser Abendessen (leckeres Nudelomelett) bekommen haben. Zusätzlich zu dieser Autopanne gab es in Molyko zu dieser Zeit auch keine Elektrizität. Doch zurück in unserem Haus, fragte ich Nathan (den Freiwilligen aus Wales) spaßeshalber „Where ist he light?“ Just in diesem Augenblick, gerade als ich mit der Frage fertig war, ist der Strom wieder da und das Licht geht an. War irgendwie etwas seltsam.
Doch im Bezug auf den Bus sollte die Panne nicht unsere einzige für die Woche bleiben. Am Freitag nach der Veranstaltung in der Schule blieb der Bus auf halber Strecke stehen. Diesmal war der Grund schlicht fehlendes Benzin. Erst wollten wir auf einen anderen Bus warten, doch wir entschlossen uns dazu den Bus ein kleines Stück einen Hügel hinaufzuschieben um anschließend nach Molyko zu Rollen. Doch dies war leichter gesagt als getan. Gemeinsam schoben wir fünf Freiwilligen, sowie der Fahrer und Barclay (unser Tutor) den Bus. Für die an uns vorbeifahrenden Kameruner war es sicherlich eine Attraktion wie 5 „Whitemen“ einen Bus schoben. Völlig verschwitzt kamen wir am Gipfel des Hügels an und konnten nun in langsamem Tempo bis nach Molyko rollen. Dort angelangt war die Arbeitswoche auch schon wieder vorbei.
Samstag war dann ein insgesamt relativ freier Tag und am morgigen Sonntag planen wir gemeinsam nach Limbe zum Strand zu fahren.
Nächste Woche ist dann noch ungewiss, inwieweit die Computerstunden am Montag und Dienstag stattfinde, weil die Schüler den ganzen Vormittag etwas für den Youth Day oder ähnliches üben und dann evtl. zu müde sind. Mal sehen wie unser Arbeitsplan nächste Woche aussehen wird.

Hier nun noch einige Bilder aus Kribi:


Der Strand in der Nähe unserer Unterkunft. Immer wieder wird er unterbrochen von einer Ansammlung von Steinen.


Die Kirche in Kribi, die noch aus der deutschen Kolonialzeit stammt und 2007 mit Unterstützung aus Deutschland renoviert wurde.


Blick vom Kirchturm auf den Hafen und das Meer


Der Leuchtturm von Kribi

Und zum Schluss: Die beste Pizza Kameruns


Ich hoffe euch geht es allen gut. Würde mich freuen von Euch zu hören

Viele Grüße
Jannik

2 Kommentare:

Maike hat gesagt…

Hallo Jannik, haben sehr über deine schönen autopannen gelacht. Auf den Straßen von Kamerun ist ja ganz schön was los!!
Lauritz kam heute aus Gardelegen wieder. Malte ist schon ordentlich gewachsen. Er kann das "R" schon richtig rollen. Liebe Grüße Mama und Lauritz

HeikeWolfgang hat gesagt…

Lieber Jannik,
vielen Dank für deine Geburtstags-SMS. Wir sind im Harz auf Eispisten herumgeklettert. Morgen wollen wir vorsorglich schon mal einen Reisepass beantragen, obwohl alles andere so schwierig ist. Mal sehen. Alles Gute
H + W